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Samstag, 3. Mai 2014

Film der Woche#144: Double Feature

Huhu!
Ich hab festgestellt, dass es lange her ist dass ich ein Double Feature gemacht hab. Deswegen mach ich jetzt eins. Allerdings haben beide Filme nichts miteinander zu tun, außer dass sie beide auf der "101 Cult Movies you have to watch before you die"-liste stehen.

1. Ein andalusischer Hund(1929)
Zunächst mal: Der Titel hat nichts mit dem Film zu tun.
Der Inhalt sind die Träume der beiden Regisseure Luis Bunuel und Salvador Dali. Folglich sind im Film zu sehen: Ein Mädchen, dessen Auge mit einer Rasierklinge zerschnitten wird. Eine Hand, aus welcher vermehrt Ameisen rauskriechen und ein Mann, der mithilfe von seilen zwei riesige Klaviere mit toten Rehen drauf hinter sich zieht. Diese bluten aus den Augen. Scheinbar hat er irgendwas mit der Frau im Film zu tun, denn er belästigt sie immer wieder. Allerdings trauert sie um ihn, wenn er vom Auto angefahren wird. Der Film ist auch zeitlich eingeteilt in "acht jahre später", "gegen drei uhr morgens", "vor sechzehn jahren" und "im frühling".

Die ganze Handlung macht kein Sinn. Aber das sollte sie auch nicht. Dali und Bunuel wollten einfach nur ihre leicht abstrusen Träume wahr werden lassen. Das Publikum war übrigens begeistert. Und das obwohl Bunuel vorsorglich Steine in seine Hosentaschen gepackt hat, falls jemand ausrastet.

Ich fands sehr befremdlich auf eigenartige Weise gut.
8/10 Pfandflaschen
Film

2. Reefer Madness(1936)
Ursprünglich hieß der Film komplett anders, nämlich "Tell your children" und wurde von einer rechten evangelischen Gruppe finanziert. Man wollte die Kinder nämlich mit den abstrusesten und übertriebenen Mitteln von Drogen abbringen. Egal ob das was im Film stimmt oder nicht, hauptsache man schockiert genug, dass die Kinder die Finger von Marihuana lassen.

Ganz genau, es geht um Gras. Bösartige Grasdealer schaffen es nämlich mehrere Jugendliche in die Sucht zu treiben. Die Teenager verfallen ihr und erleben einen Haufen von unangenehmen Nebeneffekten. Zuerst kommt das Kichern, dann das unkontrollierte Tanzen. Doch das allerschlimmste kommt zum Ende. Eine Vergewaltigung und mehrere Tote.

Reefer Madness wurde nachträglich koloriert. Dadurch kriegt der Film noch mehr Absurdität ab. Der Marijuana-Rauch färbt sich nämlich, abhängig vom Abhängigkeitsgrad der rauchenden Person, gelb oder grün oder lila. Es ist schlicht unglaublich mit was für einen Bullshit man damals versucht hat, Jugendliche zu bekehren. (Ähnlich schlimm ist auch die Quincy Folge "Die Droge Musik"[die hier auch besprochen wurde]). Kein Wunder, dass aus diesem christlichen propagandafilm im Endeffekt ein Klassiker des Exploitationkinos wurde. Oh my god.

4/10 Pfandflaschen
Film

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