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Dienstag, 19. Juni 2012

Musikalische Recherchen, Folg 10: Stricher und die Musik, Teil V

So, weiter gehts mit Teil V aus den Tiefen der Abteilung "Musik" in meinen Hirn...
diesmal geht es um hardcore punk, seine ursprünge, und seine un/eigenarten als auch um die anderen subgenres die daraus entstanden sind...und die ich auch höre bzw. gehört habe

während ich psychobilly-, deutschpunk-, und oi!-begeistert durch die gegend gestrahlt hab, gab es auch ein paar ordner auf meinen mp3-player die mit feinsten hardcorepunk gefüllt waren. das kam daher, weil ich den film "american hardcore" gesehen hab und so auch mir den soundtrack geholt habe. dadrauf waren bands wie die bad brains, articles of faith, battalion of saints, d.o.a., minor threat und natürlich black flag. black flag waren einfach nur allgegenwärtig. egal ob keith morris, chavo, dez cadena oder henry rollins am gesang, bei black flag hat einfach alles gestimmt. 4-5 junge typen(und Kira  Roessler nicht vergessen) mit wut im bauch, die richtig angepisst sind...auf alles...lieder übers saufen, die von den damals schon alkoholfreien henry rollins vorgetragen wurden, über nervenzusammenbrüche, selbstmord, fahren mit promille im blut... wie hier schon oft gesagt - ich empfehle herzlichst - die alben "my war", "damaged" sowie die "nervous breakdown"-ep.... meine geheimtipps sind die songs "jealous again", "wasted", "drinking and driving" sowie "police story", "revenge"...burr...einfach so gut wie alles...aber genug über black flag, es gab damals schließlich noch andere bands... sowieso war "damaaaals in den 80ern"(zitat oliver geissen) alles anders. jede band hatte ihren eigenen stil, keine klang wie ne andere. nicht so wie heute, wo man immer wieder bei reviews andere bands als vergleiche ziehen muss. aber sie hatten irgendwo eins gemeinsam. 3 akkorde und ne gewisse angepisste attitüde.


mit der zeit entdeckte ich immer mehr und je mehr ich entdeckte desto mehr hörte ich und könnte einfach nicht mehr aufhören... so holte ich mir mithilfe des allmöchtigen internets mehrere digitalisierte 7inches(ich empfehle dazu 7inchpunk und 7inchcrust - beides superblogspots!)... irgendwann gabs kein entrinnen mehr... d.r.i, t.s.o.l, suicidal tendencies, die total beknackten flipper, die alten sachen von bad religion, immer mehr und mehr von den dead kennedys, circle jerks, fear(lieblingslied: "Beef Bologney"), angry samoans' "they saved hitler's cock" lief dauerhaft... ich setzte mich natürlich auch mit der geschichte auseinander..und so kam es dass ich aus so gut wie jeder ecke der usa bands gehört hab... z.b.: bad brains aus dc, slapshot und gang green aus boston, Millions Of Dead Cops aus San Francisco und natürlich die ganze New Yorker Ecke mit meinen Lieblingen Misfits...und u.a. auch Agnostic Front. Ja, genau. auch agnostic front haben mal gute musik gemacht. ich kann allen das "victim in pain"-album empfehlen, alles andere ist irgendwie kacke...


je älter ich wurde, desto mehr musik kam dazu...mittlerweile hör ich alle möglichen subgenres dieses genialen übergenres... youth crew ist zum beispiel auch so ne sache. quasi eine neuerfindung mit neuer ausrichtung, neuen aussehen, neuen klang und neuen ideen. da kam straight edge und mit youth of today auch noch der vegetarismus/veganismus mit ins spiel... mich persönlich haben aus der ecke nur wenige bands begeistert, da mir das genre auf dauer echt zu langweilig wurde... dazu gehören youth of today, chain of strength, ten yard fight und natürlich 7 seconds. ob man Judge auch genauso dazurechnen kann, weiß ich jetzt nicht, sie sind aber auf jeden Fall phät.



das wort "emo" galt lange zeit als schimpfwort, doch es ist nichts anderes als die kurzform von "emotional" und somit was ganz normales. eigentlich ist es ja schwachsinn ein neues genre "emotional hardcore" zu nennen, denn jede hc-band ist ja emotional...wie auch immer zu meinen lieblingen in post-hardcore oder emo und screamo oder whatevercore(genau jetzt fängt die haarspalterei an) gehören ohne zweifel rites of spring, fugazi, embrace, die großartigen at the drive-in, jawbreaker, drive like jehu,...die älteren sachen von the used...ich weiß man kann das nicht alles unter einen hut setzen, jedoch gehören diese bands abseits der übrigen oldschool-hardcore-rubriken, alleine schon aufgrund ihrer vollkommen anderen art und weise musik zu machen.


die 90er jahre brachten uns neben crossover auch den proletarischen, pardon prolo-hardcore...naja prolo-hardcore heißt nicht gleich scheiße. so kann eine band prollig sein, jedoch trotzdem keine schlechte texte machen und abwechslungsreich sein. zu meinen lieblingen mit dicken eiern gehören die new yorker Sheer Terror...angepisst, unangepasst und politisch unkorrekt...ebenso dickeierig, jedoch verdammt gebildet und politisch verdammt korrekt - SFA. ja, ich gebe zu ich mag auch einige sachen von madball. ich finde sie absolut nicht schlecht, ja klar die ganze "friends & unity"-schiene und "pride" usw. usf. ist irgendwann ausgeleiert...auch freddy criciens rapper-karriere spricht mich überhaupt nicht an..jedoch gibts da songs die ich immernoch gerne höre. achja...da wär auch noch was...earth crisis. ja, genau. baumknutschende ökohippies mit hang zum metal-lastigen hardcore. ich weiß ehrlich gesagt nicht...die musik ist geil, die band hat(te) einige provokante ansichten, jedoch hatte es mir nie wirklich was ausgemacht...von vegan reich kenn ich auch nur einen song, und das bleibt auch so....wir bleiben bei dicken eiern: Ryker's's
songs über freundschaft, lug und betrug und die wahre liebe zum hardcore. ich höre und trage sie auch verdammt gerne - alles hat dadrauf hingedeutet, dass diese typen es ernst meinen...aaaaber da gibts einen hacken: so ehrlich und trve die texte sind...sie hören sich teilweise an, wie als ob n 8klässler sie mit hilfe eines wörterbuchs von deutschen ins englische übersetzt hat....


....doch die sind nicht zu vergleichen mit HAMMERHEAD, amen81, tackleberry, bombenalarm, spermbirds und den anderen großartigen bands aus germoney. denn sie spielen in einer komplett anderen liga, weil sie ryker's einfach textlich weit überlegen sind.


aber da gibts natürlich auch noch total beschissene musik. es gibt ein mittlerweile eigenes genre namens beatdown, das nur im entferntesten was mit hardcore zu tun hat. der style als auch die musik stützt sich auf hiphop. die attitüde - bitches, friendship, goldkettchen...der wettkampf um die größe der tunnels, die besten tattoos - das ist alles absoluter scheißdreck. und die musik erst recht. ob die anticops auch in die sparte gehören - keine ahnung, aber sie sind mindestens genauso scheiße... auch kacke, aber ziemlich lustig sind die xvx-gangsta-rapper ausm pott, die Goodfellas. "ich guck auf meine rolex und hör dann weiter cro-mags" oder so. unfreiwillig lustig, selbstverständlich. hier ihre collaboration mit der band Dos Dias De Sangre:


beschissene musik 2.0: deathcore, metalcore und "neuer" grindcore...we butter the bread with butter, ihr ganze fanbase mit ihren beschissenen bunten t-shirts...diese bandnamen...die eigentlich ganze sätze sind, und achso lustig....iih.
aber ich mag zum beispiel callejon und war from a harlots mouth, als auch austrian death machine...aber hier würd ich verdammt ausschweifen.


auch mit "neuen" hardcore kann ich nicht viel anfangen... da sind wir wieder bei der alten scheiße...alle fangen an einen trend zu folgen, alle fangen an sich gleich anzuziehen, die bands fangen an gleich zu klingen...ich mein, mein treuer Freund Chocolate Banana(bzw. jemand aus seinen umkreis) hat angefangen von der MS Hardcore zu sprechen. Einen Schiff der jedesmal im Hafen ankommt, wenn eine hardcore-show in deiner Stadt stattfindet. Auf einmal sind die ganzen Hardcore-Seemänner da. Mit ihren Seemann-like gekrempelten Mützen und anker-tattoos(ob in der fresse, im nacken oder am bein, scheißegal). dazu kommen noch die zahlreichen v-ausschnitte in t-shirts(damit man die tattoos sehen kann)... wir haben angefangen diese bewegung Hipstercore oder H&M-hardcore zu nennen...gottverdammt ich find das so scheiße....jedoch gibt es trotzdem verdammt gute neue "modern hardcore" bands wie la dispute, verse, ruiner oder have heart.


was auch der beweis für "quantität ist nicht gleich qualität" ist - trashcore. nein ich meine nicht den fast powerviolence-ähnlichen "thrashcore" noch crossover thrash....sondern die ganzen trashigen, abgefahrenen, total durchgedrehten bands die in den letzten jahren ohne ende wie pilze aus dem boden geschossen sind... bands mit richtigen namen als bandnamen, die erben von charles bronson: napoleon dynamite, dean dirg, nihil baxter, bob rooney...oder andere mit "normalen" namen wie the italian stallion...oder beyond pink... trashington, d.c.....crippled fox....irgendwann fangen die grenzen an zu verwischen, die eine band ist mehr hardcore die andere mehr punk, wen kümmerts... tatsache ist, dass es irgendwann reicht...denn wenn jede band sich gleich anhört...dann hörts auf. das trifft aber nicht auf die aufgezählten bands zu.


achja und nicht vergessen: limp wrist, youth of togay, gayrilla biscuits, black fag und und und...die welt des hardcore ist so vielfältig, dass ich gleich regenbogen kotzen gehe!


ich hab immernoch keinen weisheitsclown gefressen, ich weiß nicht alles auf der welt... falls ihr fehler findet - sagt mir bescheid. es kommen jeden tag bands dazu...jeden tag lösen sich bands auf...es werden immer mehr neue genres erfunden....erdacht, und erschissen....also ist diese liste auf keinen fall vollständig...

so long, bis zum nächsten Teil!

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