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Donnerstag, 26. April 2012

Musikalische Recherchen, Folge 8: Stricher und die Musik, Teil III

So, jetzt sind wir bei Teil III gelandet.
Und hier muss ich euch mit einer traurigen Nachricht enttäuschen - auch ich habe SKA gehört. Ich war auf insgesamt 3 Rantanplan-Konzerten und auf gefühlten 10 von den damaligen würzburger "Lokalhelden" Lu & the Six Idiots. Was ich damals auch wirklich gut fand, war Laurel Aitken & die Specials....aber das wars dann auch. Mirs jetzt egal, ob das nun jetzt als rocksteady, ska, roots reggae, skinhead reggae zählt...keine ahnung... was ich heute immer noch gut finde sind die Valkyrians und die Aggrolites. Ich kann mir heutzutage beim besten Willen nicht vorstellen, dazu zu tanzen. oO
Irgendwann kam ich durch einen Freund dazu, mir den Film "American Hardcore" anzuschauen...ab diesen Zeitpunkt hört ich auch die meisten der Bands die darin vorkamen. Doch noch nicht so vordergründig, wie heute...damals war eher ne ander Form von Hardcore Punk bei mir angesagt - nämlich Nietenpunk-Zeug wie Hellratz, Obtrusive, Total Chaos, The Unseen oder Streetpunk marke Antidote ...SS-Kaliert kamen auch schon mal vor. die Casualties hörte ich übrigens so gut wie gar nicht. Irgendwie sind sie fast an mir vorbeigegangen. Interessanterweise hat die Punkszene(wenn man schon von sowas sprechen will) in Deutschland zu den Zeitpunkt eine seltsame Entwicklung durchgemacht. Man stylte sich die Haare auf einmal bis zur Perfektion auf, bedeckte die Kutte mit tausenden von Nieten und Aufnähern von bekannten streetpunk-bands...und nannte das ganze "Crust" - so kam es zu den weitverbreiteten Klischee, dass sog. "Crust Punks" wären die ignorantesten Snob-Punx, die nur auf ihr Aussehen achten. Hätte man sich damals die britischen "originale" also, die dortigen squatter-crusties, mit ihren versifften hosen und skullet-frisuren angeguckt, wäre man sehr verwundert. Auch mein Aussehen wandelte sich zu einen "Psychobilly mit Nietenweste" oder "Punker mit Flat", etc. etc. - wie auch immer man das damals genannt hat - das hat die leute ab und zu immer wieder verwundert. aus heutiger sicht: ich sah aus wie der aufgestylteste idiot überhaupt. mittlerweile kann ich den meisten bands aus dem lager nichts abgewinnen. sei's drum.

Da ich ja irgendwann politisch wurde, oder zumindest gedacht hab, dass ich politisch bin...jedenfalls wo ich mehr über politik als früher geredet hab, hab ich auch mehr politische musik gehört. neben (größtenteils schlechten)polit-rap, und anti-d-electro, gehörte auch feinster anarchopunk dazu(der heute übrigens immernoch dazu gehört). da stimmt alles: direkte texte, die meinetwegen plakativ sind, geniale albencover, bandlogos, und ein klang der von poppig(Zounds, Chumbawamba,) über eben punklastig(Conflict, Icons Of FIlth, Flux Of
 Pink Indians) oder ganz experimentell(CRASS, Poison Girls, The Mob, DIRT) eine sehr große Spannweite hatte. Scheißegal ob die Platten von CRASS, Poison Girls und Conflict mittlerweile für 70 Pfund verkauft werden und ob die Anarcho-Einstellung für manche nahezu lächerlich wirkt, die Musik ist super und dabei bleibts.

"chaospunx you worthless cunts, what the fuck do you stand for? you stupid shits, you fucking dicks, you're just the system's whore"
...bis zum nächsten teil!

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