Ja, endlich war es soweit. Allerdings nicht im Double Feature mit "Oppenheimer". Das wäre zu viel des guten an einem Abend gewesen. Marlyn und ich sind hingegangen und wir sind immer noch zusammen. Diejenigen die nach dem Film in Streitigkeiten mit ihren Partnerinnen geraten sollten mal überlegen, was bei ihnen falsch läuft. Jedenfalls...
Wir befinden uns in einer fiktiven Spielzeugwelt namens Barbieland. Es ist das fiktive Land in welchem all die Barbiepuppen wohnen - und auch Kens. Eine von den Barbies, die am ehesten bestimmten Stereotypen entspricht (Margot Robbie) fängt plötzlich an, negative Gedanken zu entwickeln. Es geht um das Altern, das Ende des Lebens usw. Plötzlich sind ihre Füße nicht mehr in High Heel Position und Cellulite taucht auf. Selbstzweifel werden groß. Nachdem sie sich Rat bei der komischen Barbie (Kate McKinnon) geholt hat, beschließt sie alleine in die echte Welt zu reisen. Dort muss sie das Mädchen finden, das ursprünglich mit ihr gespielt hat. Denn scheinbar ist es so, dass die Ängste und Gefühle der Besitzerin des Spielzeugs auf das Spielzeug selbst übertragen werden. Es wird quasi als Ventil für Gefühle benutzt. Also reist sie aus, um mit dem Mädchen zu reden. Ohne Vorwarnung taucht in ihrem Auto allerdings der in sie komplett verknallte Ken (Ryan Gosling) auf. So sieht sie sich gezwungen mit ihm zusammen in die echte Welt zu reisen. Er ist allerdings absolut begeistert, während sie eher das Gegenteil davon ist. In den ersten Minuten wird Barbie nämlich gecatcalled, was ihr sauer aufstößt - Ken genießt allerdings die Aufmerksamkeit. Dazu kommt noch, dass er es schaft als erster zurück ins Barbieland zu reisen und die dort ansässigen Kens (und die Barbies) von der Idee eines Patriarchat zu überzeugen.
Ich habe im Vorfeld als auch im Nachhinein so einige Kritiken über diesen Film gesehen/gelesen. Und ich kann den Großteil davon nicht nachvollziehen. Barbie ist entweder ein super krass feministischer Film oder ein super krass anti-männlicher Film der die Idee verbreitet Männer zu unterdrücken sei richtig gut oder er ist ein super krasser anti-woker Film. Es ist etwas schwierig, das in Worte zu fassen aber ich versuch's. "Barbie" ist ein Film der mit 100%iger Sicherheit von Greta Gerwig und Noah Baumbach so konzipiert wurde um als Spiegel der Gesellschaft zu dienen. Es soll Männern aufgezeigt werden, welche Rolle(n) sie in der Gesellschaft spielen. Und damit meine ich nicht unbedingt, dass hier stereotype männliche Geschlechtsrollen hinterfragt werden wie die des Ernährers, Beschützers, Arbeiters usw. Nein, es geht um die Privilegien die ein nicht zu kleiner Teil von Männern immer noch genießen. Es wird meiner Meinung nach ziemlich gut aufgezeigt, dass Männer der Meinung sind das die Welt sich um sie dreht. Und dass sie nicht verstehen, welche Hürden Frauen im Alltag überwinden müssen. So werden im Barbieland die ganzen Kens irgendwie wie Frauen in der echten Welt behandelt. Doch Männer sind hier nicht das Hauptzielpublikum. In erster Linie richtet sich der Film an Frauen jeglichen Alters und dient als ihr Sprachrohr. Trotzdem muss man dabei festhalten, dass die Ideen in diesem Film die von Regisseurin und ihren Mit-Drehbuchautor sind - nicht von der Firma Mattel die das Spielzeug "Barbie" produziert. Selbstreflexion, Ironie und Sarkasmus (und natürlich auch Feminimus) sind eben auch Themen die "In" sind - daher nimmt man auch sich selbst als Unternehmen aufs Korn. Ich bezweifle allerdings ob das Unternehmen "Mattel" in jeglicher Hinsicht irgendwie feministisch ist. Der Film ist es aber, zweifelsohne. Ich habe wirklich sehr viel gelacht und habe auch einiges schlucken müssen. Es ist ein wirklich polarisierendes Werk, dass viele vorm Kopf gestoßen hat. Mehr solcher Filme.
9/10 Pfandflaschen
Trailer:
Stricher geht zur Cranger Kirmes: 03.08.2023-13.08.2023
Dieses Jahr war die Cranger Kirmes doch etwas anders als letztes Jahr. Zwar "gab" es damals schon kein Corona "mehr" (als ob), doch die Besucherzahl war trotzdem zurückhaltend. Dieses Jahr hatte ich zumindest am allerletzten Sonntag ein absolutes Loveparade-Feeling. Die Menge an Leuten hat eine der Hauptkirmeswege dermaßen blockiert, dass es nur ein sehr langsames Durchkommen gab. Marlyn hat hinterher festgestellt dass es, hätte es eine Panik gegeben, wohl nicht alle durch die Ausgänge geschafft hätten. Ich habe diesmal auch das Gefühl gehabt, dass es insgesamt eben nicht genug Ausgänge gibt. Sicher, wenn man sich auskennt (zum Beispiel aufgrund des Wohnortes), weiß man auch wo es Abkürzungen gibt. Als Außenstehender weiß man nicht. Was mich auch mehr als genervt hat war, dass wir scheinbar beinahe überfallen worden wären - und ich habe nichts davon gemerkt. Fazit: Wie immer großartige Verkaufsstände und gutes, fettiges Essen was mir Sodbrennen verursacht hat. Diesmal habe ich auch das erste Mal dem Cranger Kirmesumzug beigewohnt, bei welchem sich lauter Herner/Bochumer/Essener Vereine präsentiert haben. Das war tatsächlich super schön.
Stricher guckt sich "Blue Beetle" an am 28.08.2023 in Filmwelt Herne
Ich habe mir diesen Monat eigentlich vorgenommen, ganze drei Filme im Kino zu sehen. Leider hat die Zeit gefehlt. Deshalb nur einen. "Barbie" zählt nicht, das war noch in Juli. Anyways...
"Blue Beetle" ist eine etablierte Figur im DC-Multiversum. Mittlerweile ist schon der "zweite" Blue Beetle als Superheld dran. Eben um diesen geht es hier auch. Jaime (Hajme nicht Dschejmi) Reyes (Xolo Maridueña) ist der erste in seiner Familie der nun über einen College-Abschluß verfügt. Doch es hagelt nun schlechte Nachrichten als er von Gotham nach Hause, in die Stadt Palmera City, zurückkehrt. Vati hatte n Herzinfarkt und man wird das Haus nicht weiter mieten können weil die Kosten enorm in die Höhe gestiegen sind. Darum beschließt Jaime, dass er gemeinsam mit seiner Schwester Milagro einen neuen Job anfangen soll. Als Arsch-für-Alles im Hause der reichen Unternehmerin Victoria Kord (Susan Sarandon) nämlich. Doch merkwürdige Zufälle müssen merkwürdige Zufälle sein und Victorias Nichte Jenny Kord (Bruna Maquezine) sorgt aus Versehen dafür dass beide den Job verlieren. Ein weiterer Zufall führt dazu, dass Jaime von Jenny einen Job angeboten bekommt. Am nächsten Tag taucht er vor dem Gebäude von Kord Industries auf und trifft irgendwann auf Jenny die ihm ein Hamburger-Päckchen überreicht. Darin befindet sich eine
supermoderne, außerirdische Waffe - der Skarabäus. Dieser befällt Jaime zuhause, nachdem er die Packung aufgemacht hat, und fängt an mit ihm zu fusionieren. Plötzlich wird aus Jaime eine Art....Cyborg in kybernetischen Anzug, was in der Lage ist mit ihm zu kommunizieren, durch die Gegend zu fliegen und aus dem Nichts alles an Waffen zu erschaffen, was ihm so einfällt. Blöd nur, dass Victoria Kord dieses Artefakt hat ausgraben lassen um aus ihn das Prototyp eines ultimativen Soldaten, einer Massenvernichtungswaffe zu bauen - den OMAC (One Man Army Corps). Jaime und seine Familie - bestehend aus Mama Rocio (Elpidia Carillo), Schwester Milagro (Belissa Escobedo), Großmutter (Adriana Barraza), Vater Alberto (Damián Alcázar) und Onkel Rudy (George Lopez) - werdne nun, selbverständlich, zur Zielscheibe. Denndie böse Hexe die Corporate Evil Woman will ihr Artefakt zurück.
supermoderne, außerirdische Waffe - der Skarabäus. Dieser befällt Jaime zuhause, nachdem er die Packung aufgemacht hat, und fängt an mit ihm zu fusionieren. Plötzlich wird aus Jaime eine Art....Cyborg in kybernetischen Anzug, was in der Lage ist mit ihm zu kommunizieren, durch die Gegend zu fliegen und aus dem Nichts alles an Waffen zu erschaffen, was ihm so einfällt. Blöd nur, dass Victoria Kord dieses Artefakt hat ausgraben lassen um aus ihn das Prototyp eines ultimativen Soldaten, einer Massenvernichtungswaffe zu bauen - den OMAC (One Man Army Corps). Jaime und seine Familie - bestehend aus Mama Rocio (Elpidia Carillo), Schwester Milagro (Belissa Escobedo), Großmutter (Adriana Barraza), Vater Alberto (Damián Alcázar) und Onkel Rudy (George Lopez) - werdne nun, selbverständlich, zur Zielscheibe. Denn
Es ist mir ehrlich gesagt grade ziemlich egal, dass ich so viel verraten habe. Der Trailer ist nämlich absolut mies und verrät den Plot des kompletten Filmes. Ohne scheiß, diejenigen die hier irgendwas unfassbar anspruchsvolles erwarten, die haben sich geschnitten. Es ist eine quietschbunte, lustige Comicverfilmung mit versteckten Witzen und Anspielungen (der alte Mann zu Beginn ist am Tindern alter hahahaha). Es wird Bezug zu anderen DC-Helden genommen, allerdings nicht ohne sie zu sehr in den Fokus zu rücken. Stattdessen konzentriert man sich auf die Schere zwischen Arm und Reich, Gentrifizierung, sozialen Abstieg, steigende Mieten, die Zapatistas (?), die School of Americas und natürlich auch ein Alien-Artefakt was in der Lage ist alles mögliche aus dünner Luft zu erschaffen. Der Film hat einen ganz guten, interessanten Aufbau. Die Charaktere sind durch und durch echt sympathisch, während die Antagonisten einfach absolut Scheiße sind. Und irgendwann schlägt er einfach über in das typische Superhelden-Schema. Ohne jedoch langweilig zu werden. Trotzdem geht er nach einer bestimmten Formel vor: Outsider-Superhelden plus Witze plus quirky Familie plus cooler Soundtrack (Mötley Crüe, Cypress Hill) plus Action. Es funktioniert und es macht Spaß. Das wars.
7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
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