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Donnerstag, 17. August 2023

Album der Woche#595: Lynyrd Skynyrd - (Pronounced 'Lĕh-'nérd 'Skin-'nérd) (1973)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Album der Woche im Rahmen der "Acht Wochen - Acht Jahrzehnte"-Themenwochen. Diesmal sind wir im Jahr 1973 angekommen und haben ein weiteres Kontrasprogramm zum Experimental-Musiker Moondog und Jazz-Legende Charles Mingus. Nämlich die ultimativen Southern Rock Legenden Lynyrd Skynyrd die a) keinen einzigen Vokal in ihrem Namen hatten und b)irgendwann Anfang der Achtziger zum Großteil bei einem Flugzeugabsturz gestorben sind.


"(Pronounced 'Lĕh-'nérd 'Skin-'nérd)" ist deren Debütalbum. Eigentlich hätte es doch einfach "Lynyrd Skynyrd" heißen können, aber ich glaube der Albumtitel ist als Witz entstanden, weil niemand außenstehendes den Bandnamen aussprechen konnte. So vermute ich das mal.

Southern Rock - das heißt für viele schlicht und einfach Redneck Rock Musik mit Redneck Gitarren und Banjo und noch redneckigeren Redneck Mambo Jambo Songtexten über Inzucht und Alkohol. Dieses Lied über "Alabama" ist hier allerdings nicht drauf - und darin gings auch nicht um Inzucht. Was ich sagen will: Dieses Album ist so vielfältig und schön, dass euch vor Verwunderung die Ohren abfallen werden. Sänger Ronnie Van Zant hat eine wundervolle, beruhigende Stimme. Es sind hier insgesamt, außer ihm selbst, neun Musiker eingesetzt worden. Der erste Hit des Album "Tuesday's Gone" handelt lyrisch von irgendeinem Herzschmerz - musikalisch ist es allerdings eine Ansammlung von unterschiedlichsten Instrumenten wie Piano, Gitarre oder Mellotron. Als Kontrast-Programm dazu haben wir Songs wie "Gimme Three Steps" - das klingt dann tatsächlich nach Südstaaten. Als würde jemand mit einem Pick-Up-Truck irgendeinen Schlingel verfolgen, der seine Tochter geschwängert hat. Und irgendwie auch nach Kneipe und Alkohol. Was Skynyrd sehr gut können sind Powerballaden wie "Simple Man", die geschwängert sind mit Gitarrensolos die scheinbare Ewigkeiten gehen. Apropos Ewigkeiten: Das Schlußlicht des Albums, das großartige "Free Bird" handelt mal wieder von Herzschmerz bzw. einer Trennung und der daraus gewonnenen Freiheit. Es dauert einfach neun Minuten und hat hier glaube ich das längste Gitarrensolo auf dem ganzen Album. Wird in Memes gerne benutzt um eine Verfolgungsjagd musikalisch zu untermalen. Aber das Lied ist viel viel mehr. Ich kanns auch schwerz in Worte fassen, aber jetzt verstehe ich diese ganzen 70s Rock Enthusiasten die dieses Lied so abfeiern. Ja, es ist so gut. 

Was für ein fantastisches, absolutes Feelgood-Album. Es lohnt sich reinzuhören, auch um die eigenen Vorurteile abzuwerfen.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Simple Man, Tuesday's Gone, Free Bird



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