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Dienstag, 27. Juni 2023

Happenings des Monats: Mai/Juni'23

Stricher guckt sich "Mighty Morphin Power Rangers: Once and Always" an, am 29.05.2023

Okay, ist das schon sehr erwähnenswert. "Mighty Morphin Power Rangers: Once and Always" ist kein vollwertiger Film sondern ein knapp einstündiges Special. Ein Reunion-Special oder eine Fortsetzung von "Mighty Morphin Power Rangers", rausgebracht zum dreißigjährigen Jubiläum der Serie als auch des gesamten Franchise.


Billy Cranston (David Yost), der blaue Ranger ist inzwischen Vorsitzender eines großen Unternehmens namens Cranston Tech. Unter diesem Deckmantel hat er auch eine neue Ranger Kommandozentrale gebaut, nachdem die alte zerstört wurde und versuchte vor einem Jahr mithilfe des Roboters Alpha 8 Zordon wiederu finden. Ja, ich meine diesen schwebenden Kopf in einem riesigen Glasgefäß, der mit den Rangers gesprochen hat. Dummerweise hat sich irgendwie die böse Energie der bösen Hexe Rita Repulsa direkt in Alpha transferiert, was zur Geburt von "Robo Rita" geführt hat. Billy hat die übrigen Ranger zur Hilfe gerufen, es kam zu einem Kampf bei welchem Trini (Thuy Trang), die gelbe Ranger ums Leben gekommen ist. Daraufhin musste Billy gemeinsam mit Zack (Walter Jones), den schwarzen Ranger Trinis Tochter Minh (Charlie Kersh) über den Tod ihrer Mutter informieren. So findet sie auch heraus, dass ihre Mutter und ihre Freunde überhaupt Ranger (gewesen) sind. Ein Jahr ist seitdem vergangen. Zack ist nun der offizielle Erziehungsberechtigte von Minh. Als sie zusammen mit Billy Trini auf dem Friedhof besuchen wollen, taucht plötzlich Rita mit ihren Putties auf und schafft mithilfe ihres Snizzard Monsters den roten, den grünen und die pinke Ranger Jason, Tommy und Kimberly zu kidnappen. Sie hat vor, ihre Ranger-Energie zu extrahieren um ein verheerendes Ereignis auszulösen was die gesamte Geschichte der Rangers maßgeblich verändern könnte.

Ein wahrhaftig schönes Tribute an eine längst vergangene Serie, die nicht immer besonders gut war. Das hier ist aber wirklich sehr gut gewesen. Anstelle eines überzogenen 90-Minütigen Films der evtl. mit unnötigen Plots gefüllt wäre hat man eine etwas längere Folge produziert, die kurz und knapp all die bekannte Charaktere (deren Schauspieler verfügbar waren) miteinbezieht. Eine kurze Story, die einen alten Bösewicht miteinbringt - auf eine skurrile Art. Und das war's. Es ist wirklich ein sehr schönes, kurzweiliges, Reunion-Special, dass auf eine gewisse Art irgendwie die Fackel an die nächste Generation weiterreicht. Was auch wesentlich angenehmer ist als diese ganzen zig Millionen Staffeln von Power Rangers die sich irgendwann wie eine seelenlose Fortsetzung angefühlt haben. Nicht, dass ich die alle geguckt habe. Jedenfalls: Für Nostalgiker ist das hier sehr wohl was, für die anderen auf jeden Fall nicht. Ich hatte Spaß.

7,75/10 Pfandflaschen
Trailer:




Weltweite Aktion "Du bist nicht allein!" zum Geburtstag von Alexej Navalny am 04.06.2023 in Düsseldorf

Ich war wieder mal auf einer Kundgebung von "Freies Russland NRW". Diesmal wurde sie anläßlich des Geburtstages von Alexej Navalny veranstaltet, der ihn diesmal mal wieder in einer Isolationszelle verbringen darf. Doch es ging nicht nur um ihn, sondern auch um dutzende andere politische Gefangene in Russland. Es gab auch ein Open Mic bzw. Open Megafon und jeder durfte etwas sagen was ihm am Herzen lag. Wäre ich nicht so introvertiert gewesen und hätte in der Gegend rumgestanden, hätte ich auch was gesagt. Es kamen verschiedene Leute zu Wort. Es gab ein Wunsch nach der Überwindung von Streitigkeiten und der Zusammenarbeit von Ukrainischen, Belarusischen und Russischen Oppositionellen Aktivisten. Hinterher gab es eine Kritik daran: Man solle ja nicht auf Zusammenarbeit beharren, weil viele Ukrainer auch russischer Opposition skeptisch gegenüber eingestellt sind. Ein georgischer Aktivist, der sich auf einem Fußmarsch von Brüssel nach Kyiv befindet kam auch zu Wort. Sein Beitrag ist in diesem YouTube-Video zu sehen. Insgesamt wars eine coole, selbstkritische und informative Sache. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Menschen anschließen. Ich appeliere da vor allem an kritische Russen, die in NRW wohnen. Hier geht es übrigens zur Homepage des Vereins.

Stricher guckt sich endlich "Ant-Man and the Wasp: Quantumania" an, am 06.06.2023

Nach den Ereignissen von "Avengers: Endgame" und allem was danach kam ist Scott Lang (Paul Rudd) aka Ant-Man mittlerweile ein bekannter Buchautor. Seine Autobiographie ist ziemlich beliebt, das Leben meint es momentan gut mit ihm. Er lebt zusammen mit Partnerin Hope van Dyne aka The Wasp (Evangeline Lilly) und Tochter Cassie (Kathryn Newton). Letztere ist vor kurzem verhaftet worden, da sie mithilfe von Pym-Partikeln ein Polizeiauto verkleinert hat. Cassie setzt sich nämlich für die Rechte von Minderheiten ein, in dem Fall von Obdachlosen, und gerät immer wieder in Konflikte mit Cops. Nachdem Hope und Scott sie von der Haft abholen besuchen sie Hopes Eltern Hank Pym (Michael Douglas) und Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer). Beim Mittagessen erzählt Cassie, dass sie vor kurzem ein Gerät entwickelt hat, dass einen Kontakt zum Quantenuniversum ermöglicht. Janet gerät aufgrund der Nachricht in Panik, weil sie 30 Jahre im Quantenuniversum verbracht hat, versucht es
auszuschalten. Daraufhin öffnet sich ein Portal und die fünf werden eingesaugt und ins besagte Taschenuniversum transportiert. Dabei werden sie getrennt. Dort angekommen versuchen Scott und Cassie als auch Hope, Hank und Janet einander wieder zu finden. Die ersten beiden geraten an eine Rebellengruppe die gegen einen dort ansässigen Herrscher rebelliert. Die anderen drei versuchen einen Weg zurück zu finden und treffen dabei auf ehemalige Verbündete von Janet. Allerdings ist die Lage mittlerweile eine ganz andere: Krang der Eroberer (Jonathan Majors) hat es geschafft im Quantenuniversum eine fürchterliche Diktatur aufzubauen, weil Janet ihm leider unwissentlich geholfen hat. Nun fehlt es ihm an einem Teil (einen Energiekern), was in der Lage ist, ihm einen Übergang in andere Universen zu gewähren. Also eigentlich ist es da, nur in der falschen Größe. Mehr verrate ich nicht.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was so manche Kritiker und Fans gegen diesem Film hatten. Es ist eine interessante Theorie die mindestens genauso interessant ist wie irgendein Multiversum oder jegliche Parallelrealität: Nämlich die eines Quantenuniversums, dass mikroskopisch groß ist. Die Bilder die dafür kreiert wurden, hätte keine KI besser machen können. Es ist ein surreales Konzept von einer alternativen lebendigen Natur mit allerlei Merkwürdigkeiten. Die Wesen die dort umherwandert und auch Teil der Rebellion sind definitiv getreu dem Gesetz "keine Grenzen setzen" entstanden. Auch interessant ist die Vorstellung, was wäre wenn alle möglichen Varianten meiner Selbst gleichzeitig zum selben Zeitpunkt aufeinandertreffen würden. So geschieht es im Falle von Ant-Man, der sogar auf eine Variante von sich trifft die immer noch bei Baskin Robbins arbeitet. Aus "pseudo"wissenschaftlicher Sicht alles ein superinteressantes Konzept, was den Film tatsächlich sehenswert macht. Ich finde es sowieso viel besser, wenn Marvel genau die Comicreihen auf die große Leinwand bringt, die nicht "nur" was mit Superhelden zu tun haben. Sehr gut.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Spastic Fantastic Labelfest 2023 am 09.06.2023 im FZW, Dortmund

Meine Güte, ich war schon so lange nicht mehr auf einem ordentlichen Punk-Konzert und da war ich wieder auf diesem riesigen Spastic Fantastic Ding mit 12 Bands am Tag. Das war tatsächlich ganz schön auslaugend. Ich konnte mir leider nicht alles reinziehen, weil a) ich erst um 19:30 angekommen bin und b) der Aufwand ständig von einer Bühne zur nächsten zu rennen doch etwas anstrengend ist. Es spielten insgesamt 12 Bands auf zwei Bühnen. Der Großteil den ich mir angesehen habe, war tatsächlich verdammt gut.

Als ich ankam und den auf mich wartenden (und sich Bands reinziehenden) Heiko angetroffen hab haben schon "Gitti Bach" und "Spielo" gespielt. Ich habe keinen blassen Schimmer was diese Bands für
Musik machen. Nachdem wir dann endlich reingegangen sind waren "Knigge und Krust" dran. Eigentlich waren sie ganz solide, aber irgendwie konnte ich sie nicht wirklich in irgendwas einordnen außer in "intelligent wirkender Deutschpunk" und irgendwie konnte ich auch nicht wirklich was damit anfangen. Münzmikrowelle haben laut eigenen Angaben "90% Unterhaltung, 10% Musik" gemacht. Tatsächlich hatte die Trashpunk-Combo eine eigene Mikrowelle auf der Bühne auf welcher ein Sampler stationiert war mit welchen feinste Perlen von Walter Frosch, Arno Dübel und diesem einen besoffenen von der Loveparade ("Nur vodka und bier auaaaaaa") wiedergeben wurden. Mit ihrem Motto hatten sie tatsächlich recht. Die Musik ist nämlich gänzlich in Tradition von a)Spastic Fantastic Bands mit lauter Samples in den Songs und b) vielleicht noch Alarmstufe Gerd. Es ist unfassbar lustig, unterhaltsam und ich lache mich immer wieder kaputt. So muss Punk sein. Zumindest in diesem Augenblick. Denn später muss Punk irgendwas anderes sein. Als nächstes spielen auf der Bühne Oben "Collaps". Feinster Streetpunk, schön simpel, hymnenhaft und voll mit allerlei Skinhead-Klischees über Ultra Violence, Working Class Pride usw. Später finde ich im Gespräch mit dem Drummer heraus, dass man die ebenjenen Skinhead-Themen gekonnt kritisiert, vor allem den Arbeitsfetisch der Fleischmützen. "Crime Dawg" gucke ich mir gar nicht erst an, weil kein Bock runterzulaufen. "Briefbombe" sind eine weitere Überraschung. Eine Band bestehend aus einer Frau (nicht in Uniform) am Gesang und drei Typen (in DHL-Uniform) mit schwarz/gelben Haaren an den Instrumenten. Es geht um Ted Kaczynski, DHL, UPS und beschissene Arbeitsbedingungen. Meine Fresse habe ich einen Heidenspaß. Danach raffen wir uns tatsächlich auf und gehen nach unten um uns Weak Ties anzugucken. Die habe ich in den letzten Jahren tatsächlich mehr als einmal gesehen. Hach, es hat sich nichts verändert. Sängerin Laura könnte einfach eine Vorschullehrerin sein. Sie geht so korrekt und lieb mit ihrem Publikum um, wünscht allen viel Spaß, kommuniziert auf Augenhöhe - bis dann die Musik einsetzt und sie komplett durchdreht. Vielleicht ist es einfach eine verdammt gute Methode zwischen den Songs die Stimme zu schonen? Who knows. Anyways: Fastcore ist der kleine Bruder von Power Violence oder so. Es ist nicht so stumpf, aber genauso schnell. Ich genieße jede Milisekunde davon. Der Rest des Abends verläuft musiktechnisch eher so ins Leere. "Mitraille" kenne ich nicht, taugt mir auch nichts. "Zymt" gucke ich mir gar nicht erst an, weil ich die musikalische Karriere von Maz (Gründer von Spastic Fantastic) leider nicht mehr verfolge. Auf den Abschlußact Oiro verzichte ich leider komplett und gucke mir stattdessen davor noch ein Bisschen was von den Youth Avoiders an. Danach gehe ich absolut fertig nach Hause.

Vielen Dank an die wenigen Leuten mit denen ich mich an dem Abend unterhalten habe. Es war insgesamt ein ziemlich sehr cooler Abend und ich bin mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen. An all die anderen die in ihrer kleinen Szenewelt wohnen und nur dran denken, andere aufgrund anderer Denke auszuschließen, können sich ficken gehen. Danke.

Tag des Freien Russlands am 12.06.2023 in Düsseldorf

Auch dieses Jahr, so wie letztes Jahr, bin ich zum Meeting anlässlich des "Tags des Freien Russlands" hingegangen. Es ist tatsächlich derselbe Tag der in Russland als "Tag Russlands" gefeiert wird und seit jeher für propagandistische Zwecke des Putin'schen Regime gebraucht wird. Es war aber ursprünglich ein Feiertag anlässlich der "Demokratisierung" Russlands, sprich einer Wiedergeburt nach dem Zerfall der Sowjetunion. Wir wissen aber wie es weitergegangen ist. Auf der ganzen Welt wird dieser Feiertag allerdings auch von Freien Russen begangen, als Zeichen gegen das verbrecherische Regime. So war es auch wieder am 12.06.2023. Es war ein Montag um 19 Uhr. Wir waren ziemlich wenige, allerdings konnten wir einige Leute auf uns aufmerksam machen, die sich unseren Protest angeschlossen haben. Es wurden auch Spendengelder für politische Gefangene gesammelt. Falls ihr das oben überlesen habt, hier ist noch mal der Link des Vereins "Freies Russland NRW".

CELESTE + TRISTIS am 20.06.2023 in Junkyard, Dortmund

Meine Fresse, das wird eine harte Woche. Ich schreibe diesen Bericht hier noch am selben Tag und morgen steht mir noch ein Konzert bevor. Und am Freitag auch. Wie soll ich das überleben? Ach du Scheiße.

Den Anfang machen Tristis aus Essen, die ich schon mal hier vorgestellt habe und immer noch der Meinung bin, dass diese Band Zeug hat um wenn nicht groß, dann mindestens mittelgroß zu werden. Es existiert nicht so viel Material, nämlich nur ganze 5 Songs auf der EP "Das Schweigen Vieler". Aber das ist auch okay. Ich finds nach wie vor interessant, wie man so gekonnt diesen Spagat zwischen vielenennenesscreamo und schwarzmetallischen blastbeats schafft. Generell ist es eine gute Sache wenn Bands dem BM frönen ohne jedoch ganz besonders trve abzucvlten. Also nichts gegen das trve abcvlten aber hin und wieder brauche ich eine Pause davon. Jedenfalls, zurück zu Tristis: Sehr gerne wieder.


Ich habe Celeste bestimmt schon an die zehn Jahre nicht gesehen. War damals bestimmt auf 3-4 Konzerten. Auf jeden Fall ein Mal im Würzburger Immerhin, mindestens ein Mal in der Oettinger Villa in Darmstadt und ich meine auch einmal auf dem FLUFF Fest in Rokycany. Habe mich vor paar Wochen immens gefreut als ich die Konzertankündigung gesehen hab und habe so so soooo sehr darauf gehofft, dass sie dieses Gimmick mit den roten Stirnlampen immer noch durchziehen. Stattdessen haben sie (wie erwartet) ziemlich lange auf sich warten lassen. Doch irgendwann kamen sie, ohne die Stirnlampen und haben angefangen alles zu zerbersten. Plötzlich haben sie sich umgedreht und die Lampen waren tatsächlich an. Sie spielten, genauso wie damals vor zehn Jahren, in völliger Dunkelheit begleitet durch das rote Licht auf ihren Stirnen und epileptische Strobo-Effekte. Ich würde jetzt nicht sagen, dass sie sich großartig verändert haben. Es ist immer noch astreiner Franzosen BM, nur ohne Corpsepaint und dergleichen mit viel viel viel Blastbeats, dämonischen Vocals und misanthropischen Texten. Jedoch wirken die neueren Songs wesentlich "friedlicher" und auf eine gewisse Art irgendwie eindringlicher. Man könnte meinen, dass dieser Sound einen zum Headbangen animiert - das tun auch diverse Leute im Publikum - ich allerdings finde tatsächlich einen Moment der Ruhe und schaffe es sogar die Augen zu schließen. Es ist wirklich sehr schön. Mindestens genauso schön finde ich, dass diverse Leute auf dem Konzert geblieben sind obwohl sie eigentlich was anderes erwartet haben. Mehrere Leute (es sollen wohl an die dreißig sein) sind gekommen um die Singer/Songwriterin Celeste zu sehen, die wohl an die 3.000.000 Spotify Hörer hat oder so. Einige gingen nach Hause und wollten sich das Geld zurück erstattet lassen. Andere sind tatsächlich geblieben und haben etwas für sie vollkommen neues entdeckt. DAS IST CROSS MARKETING. 





AUTHOR & PUNISHER + IMPERIAL TRIUMPHANT am 21.06.2023 in Die Trompete, Bochum

Nach drei Jahren wartens und Verschiebens war es endlich soweit. Irgendwann 2020 nämlich wollten wir uns Author & Punisher als Supportact von Igorr reinziehen. Dann war A&P plötzlich kein Support-Act mehr, die ganze Tour wurde verschoben. Das später stattfindende Konzert mit Perturbator glaube ich auch. Und nun haben wir sowohl Igorrr als auch A&P gesehen. Nein nicht die A+P aus München sondern Author & Punisher, eine Industrial-Metal One Man Band.

Als ich reingekommen bin waren Imperial Triumphant schon am spielen. Ich habe mir im Vorfeld nichts von angehört und wusste nicht so recht, was mich erwarten wird. Entweder wird es "auch" ein Electro-Act sein oder irgendwas mit Gitarren. Es war etwas mit Gitarren. Drei Typen in Masken, die eine Art Fusion Genre aus Black/Death Metal und Free Jazz spielt. Wobei vom letzteren jetzt nur die Arrangements übrig sind als auch Trompeten-Einlagen. Kommen mir vor wie Sunn O))) auf Speed. Zu
sehen sind nämlich Gestalten in Roben und Masken, die an den Minotauren, einen König und die Freiheitsstatue erinnern. Dabei machen diese (unfreiwillig?) ein Duckface. Als man immer näher zum Publikum kommt wirkt es sehr komisch. Der krönende Abschluß ist dann eine geköpfte Sektflasche. Ähnlich wie bei Watain wird hier Flüssigkeit in die Menge geschmissen. Zum Glück stinkts hier nicht nach Blut, Benzin und Schweiß.

Es ist schon so lange her, dass ich wirklich aktiv Author & Punisher gehört habe. Das letzte Album von Tristan Shone, wie der Künstler eigentlich heißt, dass ich mir bis zum geht nicht mehr reingezogen habe war "Beastland". Mittlerweile ist aber ein neues Album draußen, namens "Krüller", dass ich bis jetzt leider nicht begutachten konnte weil keine Zeit. Jedenfalls ist das Projekt zumindest live keine Ein-Mann-Band mehr. Shone wird von einem Gitarristen begleitet der ganz viel dröhn dröhn auf der Gitarre macht, headbangt, versucht mit den Zähnen zu spielen und während er nichts zu tun hat, einfach mal sein Instrument in die Luft hält. Diese "Drone Machines"/"Dub Machines" mit welchen Shone seine Musik kreiert sind einfach faszinierend. Klar, es ist irgendwo logisch nachvollziehbar wie er diese Musik macht, trotzdem sieht es aus als würde er in einem technischen Alptraum gefangen sein. Er steht einfach mittendrin, benutzt seine Hände um Hebel zu schieben und zu ziehen, verwendet seine Stimme mit drei verschiedenen Filtern. Irgendwann als einen weiteren Stimmenverzerrer anzieht, sieht er tatsächlich aus wie ein Gefangener aus einem dystopischen Film in welchem die Maschinen die Macht übernommen haben. Wahrscheinlich ist die Musik die er dann macht als Bespaßung für unsere zukünftigen Overlords gedacht. Holy shit, was für eine wummernde Performance. Ich hatte zwischendruch Bedenken, dass mir mein Handy auseinander fliegt. Leck mich fett. Das war es wirklich wert.




Stricher guckt sich "Guardians of the Galaxy Vol. 3" an am 22.06.2023

Ich habs endlich geschafft mir das dritte und vorerste das letzte Abenteuer der Wächter der Galaxie (in dieser Zusammensetzung) reinzuziehen. Man kann von großen Marvel Produktionen halten was man will, aber in Puncto "Geschichten über Freundschaft" und "große Tränenmomente" haben sie wirklich was drauf. Und dieser hier auch.

Wir befinden uns in Knowhere, einen riesigen abgetrennten Kopf eines Celestials, dass inzwischen als Minenkolonie gilt. Die Guardians of the Galaxy - Rocket Raccoon, Peter Quill aka Star Lord, Nebula, Drax der Zerstörer und Groot das Baumwesen haben hier ihre Zelte aufgeschlagen. Urplötzlich werden sie von einem blonden, gold angemalten Typen namens Adam Warlock angegriffen. Dabei wird Rocket schwer verletzt - es war auch des Warlocks Ziel RR an sich zu reißen. Er wurde nämlich gesandt von einem Typen namens The High Evolutionary. Dieser ist ein Wissenschaftler der einst Rocket und auch andere Kleintiere kidnappen ließ um an ihnen Experimente zu durchführen. Aus Rocket wurde ein anthropomorpher Waschbär, dessen Gehirn immer weiter ausgebaut wurde. Nun möchte High Evolutionary sein "Eigentum" zurück. Als direkte Folge der Verletzung liegt RR im Koma und erinnert sich an seine Vergangenheit. Seine Freunde möchten sein Leben retten, allerdings ist in seinem Körper eine Sperre eingebaut die eine medizinische Behandlung verhindert. Also geht es jetzt ab nach
Orgocorp, wo ihr pelziger Freund ursprünglich herkommt um hoffentlich den Code für die Entsperrung zu finden.

GOTG3 funktioniert genauso wie die ersten beiden Teile auch. Es ist offensichtlich dass es derselbe Mann geschrieben hat, der für "Tromeo and Juliet" verantwortlich ist. Der Film ist lustig, actionreich, gory und voll mit außerordentlichen Humor, der für heutige Filme ziemlich typisch ist. Ich meine damit nicht nur irgendwelche witzigen explodierenden Sachen sondern Gespräche die kein Sinn ergeben oder anderweitig behämmert sind. Teilweise wirken die Schauspieler so als würden sie Sachen am laufenden Band erfinden. Die Hintergrundstory von Rocket kannte ich, weil ich mal ein sehr schickes Trade Paperback über ihn gelesen hab. Ich muss sagen, dass die filmische Umsetzung mindestens genauso traurig ist. Es nimmt einen mit, wenn man sieht dass ein Wesen das vorher nicht sprechen konnte jetzt in der Lage ist seine Schmerzen in menschlicher Sprache mitzuteilen. Generell gefällt es mir, dass einer der interessantesten Marvel-Charaktere endlich eine richtige Backgroundstory auf der Leinwand bekommen hat. Und Cosmo der Soviet Hund ist auch cool. Und Howard the Duck. Und noch viel mehr. 

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:



FULL OF HELL + PRIMITIVE MAN + GRIM VAN DOOM am 23.06.2023 in Junkyard, Dortmund

Das dritte Konzert in der Woche und tatsächlich immer noch nicht das letzte Ereignis in diesem Monat. Meine Fresse bin ich am Samstag fertig gewesen. Drei Konzerte und jedes Mal nach einer Schicht. Tatsächlich haben sich auch andere Leute entschlossen hinzugehen sodass ich auf allen drei Veranstaltungen zum Teil die gleichen Leute gesehen habe. Interessant. Vielleicht haben die aber Semester/Sommerferien gehabt.


Als ich ankomme, fangen Grim van Doom an zu spielen bzw. sind schon dabei. Ich werde gewarnt, es sei eine "scheiß Band". Jedenfalls bin ich alles andere als enttäuscht. Grim van Doom spielen äh Doom Metal, wie er im Bilderbuche steht. Schwere Riffs die an sludgigere Bands des Genres erinnern. Asoziale, kreischende Vocals die sich nach einem Sumpfdämon anhören. Es ist tatsächlich ziemlich cool und im Moment habe ich auch meinen Spaß. Allerdings habe ich sowas schon dutzende Male gehört und es ist allgemein betrachtet einfach nichts neues. Vielleicht sollten die n Saxophon oder n Akkordeon auf die Bühne bringen, damit es wirklich außerordentlich interessant wird. Trotzdem: Spaß hatte ich.

Primitive Man ist ein ganz anderes Kaliber. Tatsächlich entspricht 2/3 der Band dem Klischee "Adipöse Männer spielen langsame Musik". Ich nenne sie die ZZ Top des Doom Metal. Zwei beinahe identisch aussehende Typen mit Bauch, Glatze und Bart und der dritte am Schlagzeug an den sich keiner erinnern kann. Das wirkt und bleibt im Bewusstsein. Und die Musik tatsächlich auch. Unfassbar langsamer, schwerwiegender Doom mit gutturalen Vocals, angereichert mit ambientigen Dröhnen zwischendurch. Heilige Scheiße ist das schwer. Gleichzeitig aber auch unfassbar meditativ. *chef's kiss*

Full Of Hell habe ich zu dem Zeitpunkt schon zwei Mal live gesehen und mit jedem Mal wirkt die Band irgendwie immer verrückter. Diesmal haben sie nicht nur ein kompliziertes Soundeffekte-Dings dabei sondern auch ein weiteres Dings was entweder wie eine große E-Zigarette aussieht oder wie ein Alkoholtester was die Bullen einen vors Gesicht halten wenn man zu schnell gefahren ist. Es hat Knöpfe dran und Sänger Dylan Walker sieht immer wieder aus als würde er einen tiefen Zug daran machen. Insgesamt ist es so wie die Male vorher. Infernalischer Krach, garniert mit ambientigen Elementen, Samples aus Reportagen die zusätzlich verzerrt werden. Dazu noch ein animalischer Sänger der über mehrere Stimmlagen verfügt und quer über die ganze Bühne springt. Es macht größtenteils sehr viel Spaß dem ganzen zuzusehen und zuzuhören. Ich merke aber, dass nach der ganzen Woche mein Körper nachgibt und ich irgendwie anfange, zu dissoziieren. Ich kann mich nicht auf die Musik konzentrieren, zeitweise zumindest. In meinem Kopf kreisen irgendwelche Gedanken die nichts mit hier und jetzt zu tun haben. Sekunden später ärgere ich mich darüber und will mich endlich auf das hier und jetzt konzentrieren. Wiederum Sekunden später geht es wieder von vorne los. Manchmal bin ich wirklich zu alt für diese.





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