The Fast and the Furious (2001)
Ich habe in meinem Leben noch keinen einzigen F&F Film gesehen. Noch nie. Daher war diese Odyssee in das Land der frühen 00er Jahre, voll mit (nicht) Schleichwerbung, schlechten R&B/Hip-Hop, getunten Karren und fragwürdigen Fetischen bzw. Klamottenstilen eine sehr sehr seeeeeeeeeeeeeeeeehr wilde Fahrt (hahahaha Fahrt, weil es geht um Autos!).
Der Film spielt in Los Angeles. Zuallererst sehen wir, wie eine Crew bestehend aus Fahrern von aufgetunten Honda Civic mehrere LKWs überfällt, die voll mit moderner, teurer Unterhaltunselektronik sind. Schnitt. Nun steht Brian O'Conner (Paul Walker) im Mittelpunkt, ein junger Amateurrennfahrer der eigentlich bei einem Autoteilehändler arbeitet. Er möchte unbedingt in die Tuning-Szene einsteigen und illegale Rennen fahren als auch sich Respekt verdienen und so. Die führende Figur in der Szene ist ein gewisser Dominic "Dom" Torreno (Vin Diesel). Gegen ihm fährt Brian auch sein erstes Rennen und verliert trotz Lachgaseinsatz. Dummerweise/glücklicherweise tauchen kurz nach dem Rennen natürlich die Cops auf, Brian rettet Dominic das Leben indem er ihn auf der Straße einsammelt bevor die Polizei das tun kann. Als dann auch noch die Gang um Johnny Tran (Rick Yune) auftaucht und Dom beschuldigt das "Gebiet verletzt zu haben" und später auch noch Brians Auto zerstört werden die beiden wie Brüder zusammengeschweißt. Brian wird Teil von Doms (Wahl)Familie, bestehend aus seiner Schwester Mia (Jordana Brewster), Doms Freundin Letty (Michelle Rodriguez) und seinen bescheuerten Freunden Jesse (Chad Lindberg) und Vince (Matt Schulze). Da wäre aber eine Sache: Brian ist in Wirklichkeit ein Undercovercop der es zur Aufgabe hat in Sache des oben erwähnten Überfalls zu ermitteln (es haben sich nämlich schon mehrere gehäuft). Die Spur führt in die Tuning-Szene und der Verdacht liegt auf Dom und seiner "Family". Brian verliebt sich allerdings in Mia und sieht Dom so langsam als Freund an, sodass er Zweifel bekommt ob sie wirklich die Schuldigen sind. (schluchz) unser Held ist zwiegespalten...
Eigentlich ein recht interessanter Plot, der so auch in anderen Jahrzehnten hätte verwirklicht werden können. Allerdings gab es diese Story schon zig Mal, jedoch in anderen Zusammenhängen. So betrachtet macht der Film schon Spaß. Jedoch ist er voll mit unfassbar bescheuerten Klischees. Der Soundtrack ist VOLL mit zeitgenössischer Musik. Es sind einfach 17 Songs, die gefühlt in jeder Minute des Films laufen. In der Sequenz vor dem ersten Rennen werden innerhalb von 5 Minuten (oder weniger) mindestens vier Songs (an)gespielt. Dem "Rapper wird Schauspieler"-Trend der 00er Jahre zufolge spielt natürlich auch Ja Rule mit und zwar schlecht. Es werden auch Frauenklischees ausgepackt. Da gibt es die nette, fürsorgliche, unschuldige die sich um alle sorgt und kocht und spült. Und natürlich die toughe, die sich nichts gefallen lässt. Darüber hinaus fürchterlicher Techno Score, der dem Zuschauer irgendwie Schnelligkeit suggeriert. Das witzige ist: Genau weil der Film insgesamt so dämlich ist, macht er auch Spaß. Es ist eine merkwürdige Reliquie aus einer merkwürdigen Zeit. Ich bin gespannt wann diese Reihe anfängt vollkommen absurd zu werden, also so richtig mit sinnlosen Explosionen und so. Denn: Ich habe in meiner Sammlung "Fast & Furious 7" auf DVD liegen, den ich noch nie gesehen habe. Das heißt, dieser Blog und ihr werden mit der ganzen Reihe bestraft werden. Das wird witzig. Achja und die Bewertung auch noch:
4,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
Renfield (2023)
Wow, was für eine unglaubliche Überraschung!
Robert Montague Renfield (Nicholas Hoult) dient seit Jahrzehnten seinem Herren Graf Dracula (Nicolas Cage). Er ist an seiner Seite seit dem Zeitpunkt als er noch einen Immobiliendeal mit ihm landen wollte und daraufhin zu seinem Sklaven wurde. Da "Renfield" als eine Art Sequel des Klassikers mit Bela Lugosi. Oder so. Jedenfalls hatte Renfield damals den endgültigen Tod des Grafen verhindert und musste all die Jahre (und Jahrzehnte) regelmäßig neue Opfer heranschaffen um den Körper seines Meisters wiederherzustellen. Dieser gleicht nach all den Jahren viel eher Max Schreck als Bela Lugosi. Robert muss die ganze Zeit über Insekten konsumieren um das winzige Bisschen Macht dass ihm Dracula verliehen hat zu behalten bzw. zu aktivieren. Zwischen den Beiden besteht eine co-abhängige toxische Beziehung. Das hat er schon längst realisiert und besucht nun eine Selbsthilfegruppe. Da er damals wegen des Grafen seine Familie in Stich gelassen hat, leidet er unter enormen Schuldgefühlen. Also versucht er nun wenigstens böse Menschen seinem Meister als Futter zu liefern. So kämpft er gegen diejenigen die für das Leid seiner Kollegen von der Selbsthilfegruppe verantwortlich sind und bringt die Leichen "nach Hause". Durch seine letzte "Lieferung" kreuzen sich die Wege von ihm und
der Polizistin Officer Rebecca Quincy (Awkwafina). Renfield erkennt, dass er sich endlich von seinem Meister loslösen muss um (wieder) ein glückliches Leben zu führen.
der Polizistin Officer Rebecca Quincy (Awkwafina). Renfield erkennt, dass er sich endlich von seinem Meister loslösen muss um (wieder) ein glückliches Leben zu führen.
So oder so ähnlich kann man den Inhalt wiedergeben. Natürlich gibt es auch wesentlich mehr zu Officer Quincy zu erzählen, die in diesem Film eine nicht zu geringe Rolle spielt und die selbst genug Motivation hat ihren Job zu machen. Aber ich möchte nicht all zu viel verraten. Fest steht: Nicolas Cage spielt Dracula. Dieser nervige aus "Parks and Recreation" spielt auch mit. Es wird sich über Ska lustig gemacht und die Songzeile aus "A Message To You Rudy" von The Specials wird als eine Drohung missinterpretiert. Es gibt unfassbar viel (CGI-?)Blut, abgerissene Arme, Geballer und insgesamt einen ziemlich lustigen aber gleichzeitig furchtbar ernsten Plot. Co-abhängige Beziehungen und Narzissten sind der Feind eines jeden gesund denkenden Menschen. Es ist nicht abwegig, aber trotzdem interessant dass die Autoren sich als Sinnbild dafür ausgerechnet Dracula ausgesucht haben. Und weil wir in diesem Review hier zwei Sommerblockbuster haben, die unterschiedlicher nicht sein könnten möchte ich anmerken wie cool ich das finde dass.... Halt moment. "Renfield" ist im April in den USA rausgekommen, aber erst jetzt in Deutschland. Gilt das eigentlich? Und überhaupt ist er absolut an den Kinokassen gescheitert. Ach Scheiße. Naja, egal. Jedenfalls: Ich finds cool, dass nicht zu "ironische", aber dennoch unfassbar witzige und sich selbst nicht zu ernst nehmende Filme im Sommer im Kino laufen. War es das, was ich sagen wollte? Ja?
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
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