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Samstag, 4. März 2023

Film der Woche#573: The Frighteners (1996)

Frank Bannister (Michael J. Fox) kann Geister sehen. Seitdem seine Frau Debra bei einem schweren Autounfall verstorben ist, ist das Leben des ehemaligen Architekts nicht mehr dasselbe. Er lebt in einer Art Bauruine bzw. einem unfertigen Haus, dass er sich usprünglich mit ihr aufbauen wollte. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich als eine Art Geisteraustreiber. Das Ding ist, dass er seine Kunden wissentlich betrügt. Es läuft nämlich so ab: Frank arbeitet eng mit drei Geistern zusammen, den Richter (John "Gomez Addams" Astin) einen Revolverhelden aus dem Wilden Westen, den Akademiker Stuart (Jim Fyfe) und den in den 70ern verstorbenen Cyrus (Chi McBride). Sie agieren als Poltergeister in den Häusern von potentiellen Kunden, sodass diese bald Frank anrufen um "Geister" austreiben zu lassen.  In letzter Zeit häufen sich die Todesfälle in der Kleinstadt in welcher der Film stattfindet. Den Opfern wird wortwörtlich die Luft aus den Lungen gezogen, ihre Herzen zusammengedrückt. Schon bald stirbt auch einer der Kunden von Frank, ein Typ namens Ray Lynskey (Peter Dobson), der mit der Ärztin Lucy Lynskey (Trini Alvarado) verheiratet ist. Daraufhin begegnet er Frank als Geist und bittet um Hilfe. Lucy selbst betreut, oder versucht es zumindest, Patricia Ann Bradley (Dee Wallace Stone) zu

betreuen. Sie ist die ehemalige Partnerin des Amokläufers Johnny Bartley (Jake Busey), der in den 60er Jahren für ein Massaker in einem Krankenhaus verantwortlich war. Sie war dem Gericht zu Folge an den Taten beteiligt, damals aber noch minderjährig. Dem Zuschauer ergeht eine Sensenmann-ähnliche Figur nicht, die scheinbar willkürlich Menschen tötet. Und jetzt zählt mal 1 und 1 zusammen und ihr könnt euch ungefähr den ganzen Film erklären.

Ich habe den Film vor ca. 20 Jahren das erste Mal gesehen, habe ihn mir letztes Jahr auf DVD geholt und nun ist er endlich dran. "The Frighteners" ist der erste Hollywood-Film von Peter Jackson und gleichzeitig die letzte große Produktion für Michael J. Fox der damals an Parkinson erkrankt ist und sich daraufhin aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hat. Jacksons Produktionsfirma hat für die Effekte 35 Computer gebraucht. Er hat sich danach gefragt, was zum Fick er mit 35 Computern anstellen soll bzw. was für einen Film er drehen soll wofür man so viel Computer für Special Effects brauchen könnte. So wurden diese bei der Verfilmung von "Herr der Ringe" eingesetzt. Aber das nur so am Rande. Jedenfalls ist "The Frighteners" eine großartige Umsetzung einer eigentlich für "Tales from the Crypt" gedachten Idee. Eine wunderbar groteske und lustige Horrorkomödie, die in den richtigen momenten absolut lustig als auch abstoßend ist. Das Pärchen Bradley und Bartley basiert auf Charles Starkweather und Caril Ann Fugate, einen Serien-Killer-Paar aus den 50er Jahren. Noch ein weiterer Fun Fact: Als Cyrus und Stuart kurz davor sind für Frank eine weitere Kundin zu erschrecken kommt es zur folgenden Aussage von Cyrus': "Gotta be hard. We're going in like professionals, like Charles Bronson. We don't stop till the screaming starts, you dig?". Das ist tatsächlich das Intro zum Song "Marriage Can Suck It" der Powerviolence Band Charles Bronson. Wie auch immer: Großartiger, witziger, herrlich gut gemachter Film. Test der Zeit bestanden.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:


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