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Freitag, 27. Januar 2023

Comics Monthly#104

Hallo und herzlich willkommen zum ersten "Comics Monthly" im Jahre 2023. In dieser Ausgabe beschäftige ich mich (höchstwahrscheinlich) nur mit DC Comics. Ich habe mir nämlich schon zu Beginn des Monats die Comics ausgesucht.... denke nicht dass ich mich umentscheide.

DC Horror Presents: Sgt. Rock vs. Army of the Dead#5

Ich glaube, nur wenige von euch würden Sgt. Rock kennen. Wenn dann höchstens als halbverwester, ausgegrabener Toter in der Reihe "Batman: Death Metal", die auf Deutsch bei Panini erschienen ist. Jedenfalls war der Gute Soldat der US Army und Anführer einer Commando Truppe namens "Easy Company", im zweiten Weltkrieg.

Wie schon angedeutet, spielt der sechsteilige Comic im zweiten Weltkrieg. Das "Easy Company" hat einen ganz besonderen Auftrag bekommen: Irgendwo im Wald den Bunker von Adolf Hitler ausräuchern. Oder um es besser zu sagen - das Arschloch töten. Hierfür wird die ganze Kompanie mit einem Flugzeug überm Wald abgeworfen. Schon bald fangen die Soldaten, angeführt von Sergeant Rock, sich an den besagten Bunkern heranzuschleichen. Unterstützung kriegen sie von der Luft aus. Interessanterweise werden Adolf und seine Partnerin Eva Braun von untoten SS-Soldaten beschützt, die in der Lage sind Grunzlaute ("Heil!") von sich zu geben und mit Maschinengewehren umzugehen. Es

dauert nicht lange, bis sie in den Schutzraum von A und E eindringen und auf die beiden treffen. Leider hat sich der Führer schon lange vorher ein Serum verabreichen lassen, dass ihn nahezu unzerstörbar und.. untot macht. Dasselbe hat Eva Braun getan. 

Insofern geht es hier darum, dass US-Soldaten Nazis töten. Soweit, so banal, so unterhaltsam. Leider kriegen wir in der fünften (von sechs) Ausgaben nicht so viel von den untoten SS-Soldaten zu sehen. Dafür können wir lesen, wie der Krieg aus der Sicht von Sgt. Rock abläuft. Er fungiert nämlich als Erzähler in der Geschichte und erklärt dem Leser einige Kriegsregeln, die sehr wichtig sind. Geschrieben von Bruce Campbell (ja, der!) und gezeichnet vom großartigen Eduardo Risso (u.a. 100 Bullets). Durchaus unterhaltsam, da ich auf Kriegsgeschichten (speziell aus US-Perspektive) stehe, auch wenn sie nur Fiktion sind. Liest sich bestimmt noch besser am Stück - also alle sechs Ausgaben. Vorteilhaft ist, dass man diese hier lesen kann ohne die anderen zu kennen. Fazit: Geil, wenn auch kurzweilig.

8/10 Pfandflaschen
Made by: Bruce Campbell, Eduardo Risso

The Nice House on the Lake#12

Der Titel ist offensichtlich eine Anspielung an den Horrorshocker "The Last House On The Left". Es geht allerdings weniger um Horror sondern um Zwischenmenschliches und...Mystery.

Ryan ist eine junge Frau, die zusammen mit einem Haufen Freunde zum Haus eines weiteren Freundes eingeladen wurde. Walter, Ryan und die anderen kennen sich seit der High School und haben sich schon lange nicht gesehen. Er lädt sie in eine Art Sommerhaus ein, dass einfach nur riesig und hochmodern ist. Der Clou an der Sache: Walter ist kein Mensch sondern ein Außerirdischer, der für einen geheimen
Kult/geheime Organisation arbeitet. Ihr Ziel ist die Zerstörung des Lebensraum der Menschen und Aufrechterhaltung des Lebens von bestimmten Menschen. Walter entscheidet sich allerdings seine Befehle zu missachten und das Leben seiner Freunde zu retten, indem er sie in dem besagten Haus versammelt. Die ganze Welt um sie herum geht unter und Walter teleportiert sie in eine andere Dimension. Bei der ganzen Aktion stirbt Naya, eine Freundin aus der (ehemaligen) Clique und alle sind zutiefst bestürzt. Das Ende der Welt lief also doch nicht so wie erwartet. Walter dachte nämlich, dass alle ihn dankbar sein werden. Nun bietet er eine Option an, damit die anderen sich besser fühlen. Er möchte, dass sie ihn umbringen.

Auf dem ersten Blick ein sehr weirder und artsy fartsy Comic. Gestaltet in einem sehr nicht comichaften Stil, manchmal hat man den Eindruck, dass die Stile jede Seite wechseln. Die ganzen Szenen wirken wie aus einem sehr surrealen, bedrückenden Traum. Interessant auch, wie Walter gleichzeitig meint altruistisch zu sein, in Wirklichkeit aber irgendwie narzisstisch handelt. Dabei tut es ihm wirklich sehr leid, was er angerichtet hat. Anyways: Interessantes Konzept, ich deke ich werde mir in Zukunft mehr davon holen. Coole Scheiße. Und natürlich geschrieben von James Tynion IV, der auch eine sehr lange Zeit Batman geschrieben hat!
9/10 Pfandflaschen
Made by: James Tynion IV, Alvaro Martinez Bueno, Jordie Bellaire

Riddler: Year One#2 

"How come whenever I try to scream it never makes a sound?"

Dieser Comic spielt in keinem bekannten DC-Comic-Universum sondern ist Teil der Welt des Films "The Batman", welcher Anfang 2022 rausgekommen ist. Paul Dano, der den Riddler gespielt hat, schrieb die Story hierzu. Stevan Subic hat gezeichnet. Bill Sienkiewicz gestaltete das Cover.

Ich finde es interessant, wie der Comic gestaltet ist. Denn auch wenn es schon die zweite Ausgabe ist, liest sie sich wie eine erste. Sodass ich nicht wirklich wissen muss, was vorher passiert ist. Fakt ist: Edward Nigma ist hier noch nicht der Riddler sondern (noch) ein Mitarbeiter in einer Firma die sich mit Finanzen beschäftigt. Seine Gedanken kreisen immer wieder um seine Vergangenheit, u.a. seine Kindheit in einem Kinderheim wo er auf Thomas Wayne traf. Dieser erkannte sein Potenzial und versprach ihm eine blühende Zukunft. Heutzutage ist Edward ein in Gedanken verlorener Mensch, der stets grübeln muss. Eines Tages wird sein Mitarbeiter um eine Stufe über ihn befördert, was ihn
ziemlich deprimiert. Während der Arbeit bemerkt er scheinbar einen Fehler. Irgendjemand aus dem Team wäscht Geld über eine Wohltätigkeitsfirma. Edward setzt all sein technisches Know-How um hobbydetektivmäßig an die Sache heranzugehen. Er hackt Sicherheitskameras und hört schließlich seinen Boss ab, der wie es sich herausstellt ein riesiges Arschloch ist. Die ganze Firma ist nur Schein, alle sind korrupt. Mehr will ich gar nicht verraten.

Paul Danos Riddler war selbstverständlich eine ganz andere Nummer als Frank Gorshin oder Jim Carrey. Es war eine ganz andere Herangehensweise. Meiner Meinung nach fast schon so ikonisch wie Heath Ledgers Joker. "Year One" Comics, egal ob Batman oder Superman oder wer auch immer, beleuchten immer die Anfänge der jeweiligen Superhelden/schurken-Karriere. Diese Ausgabe ist zwar eine typische Origin Story, eines Menschen der sich immer ganz unten sieht und von seiner Umgebung enttäuscht ist. Gar nicht mal untypisch für DC-Charaktere, die später was ganz großes werden. Paul Danos Riddler ist kein typischer Bösewicht der Menschen leiden sehen will, die es genauso schwer wie er haben. Er will die höchste Machtebene, korrupte Menschen usw. angreifen. Hier sehen wir ganz genau, welche Situationen einen krassen Eindruck bei ihm hinterlassen hat und ihn womöglich einen Schtitt weiter zu "Gerechtigkeits-Terroristen" gebracht hat. Dazu noch diese großartigen, finsteren, kryptischen Zeichnungen. Ich finds großartig.

9/10 Pfandflaschen
Made by: Paul Dano, Stevan Subic

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