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Mittwoch, 25. Januar 2023

Album der Woche#571: Kyuss - Welcome to Sky Valley (1994)

Mein erstes "Aufeinandertreffen" mit Kyuss war ein Review in der...polnischen BRAVO irgendwann Anfang der 2000er. In der Rubrik "Czad Magazyn" widmete man sich "härteren" Bands. Dort entdeckte ich auch allerlei Nu Metal Geheimtipps. Aber das nur am Rande. Jedenfalls war die Best-Of "Muchas Gracias" das Thema. Ich wusste nicht, wie man den Namen ausspricht also habe ich die Band einfach "Kjüs" genannt.

Jahre später habe ich erfahren, was für eine Band das ist. Gitarrist und Back-Vocalist Josh Homme ist durch allerlei Projekte/Bands wie Queens Of The Stone Age durchaus bekannt. Drummer Brant Bjork
ist mittlerweile Labelbetreiber und war auch in der ebenfalls nicht unbekannten Stoner Rock Band Fu Manchu tätig, genauso wie Bassist Scott Reeder - der auch bei den nicht weniger großartigen Fireball Ministry gespielt hat. John Garcia ist mir bekannt als Sänger auf einem The Crystal Method Song (wenn ich mich nicht irre) und ebenfalls aus der Band Hermano.

Kyuss waren also der Anfangen eines Multiversums (höhö) von Stoner Rock bzw. mit diesem Genre verwandten Bands. Das hier ist bereits das dritte Album der Band und das erste was auf dem Major Label "Elektra" erschienen ist. "Welcome To Sky Valley" ist eindeutiger Stoner Rock, mit seinem schleppenden, fetten, Gitarrenriffs, aber kein Stoner Metal. Einige würden sagen, dass man den Unterschied wahrscheinlich eh nicht raushören kann. Ich sage: Ja, doch. Kann man. Muss man sich nur einfühlen. Das Album ist als Konzeptalbum ausgerichtet und eigentlich in vier Sektionen eingeteilt, die insgesamt 10 Songs enthalten. Je nach Variante hat man dann entweder vier oder zehn Tracks. Es ist fasziniert wie melancholisch, "erdig" und gleichzeitig aggressiv die Songs sind. John Garcia hat eine fantastische Stimme und Josh Homme spielt hier teilweise genau das was er später auf QUOTSA-Alben machen wird. Es schleppt sich und in manchen Momenten rappelt es ordentlich. Mal langsam, mal schnell. Zwischendurch die (Fast-)Instrumentals "Space Cadet" und "Asteroid", die nach Lagerfeuer klingen. Und irgendwann landet man beim Hidden Track "Lick Doo". Dort singt die Band in bester Barbershop-Manier darüber, dass man ihre Kacke lecken will und wird. Was.

Großartig.

Anspieltipps: Supa Scoopa and Mighty Scoop, Gardenia, Odyssey
8,9/10 Pfandflaschen


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