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Samstag, 5. November 2022

Comic Book Review#556: Spider-Man: Die Klonsaga, Band 2 (2014)

Das zweite Band der "Klonsaga" konnte ich verhältnismäßig günstig bei Medimops erwerben. Leider ist die Serie in Deutschland längst out of print. So werde ich mir die restlichen fünf Bänder leider nicht in echt holen können. Nagut, der dritte Band ist in Hardcover-Format irgendwo für 45€ erhältlich, aber da wäre die Frage ob ich so viel Geld dafür ausgeben mag. 

Dieses Band enthält die Erzählstränge "Netz des Todes", "Illusionen", "Spieler und Spielfiguren" als auch "Das Parker-Vermächtnis" und zwei kleine Kurzgeschichte aus der 400ten Ausgabe von "The Amazing Spider-Man". Die Stories spielen sich ab in "The Amazing Spider-Man"#397-400, "The Spectacular Spider-Man"#220-223, "Web of Spider-Man"#122-123 als auch"Spider-Man"#56-57.

"Netz des Todes" zeigt eine ungewöhnliche Situation. Peter Parker/Spider-Man irrt über den Dächern von New York. Er ist schwach und kurz vor seinem Tod, weil der Bösewicht Vulture ihm ein Virus injiziert hat. Sein Verstand ist auf irgendeine Weise mit dem von seinem Klon Ben Reilly verbunden. Die Geliebte von Dr. Octopus, eine überaus starke Frau namens Stunner, prügelt aus ihm den Verstand raus und kidnappt ihm. Dr. Octopus, der in Wahrheit ja Dr. Otto Octavius heißt und früher Parkers Professor an der Uni war, merkt dass irgendwas mit Spider-Man nicht stimmt. Ihren Kampf betrachtet er nämlich als eine Art immer währende Inspiration. Spider-Man stellt das genaue Gegenteil von ihm dar. Der Kampf hält Octavius "am Leben" und er möchte seinem Feind helfen ebenfalls am Leben zu bleiben. Also arbeitet er an einem Serum um ihm zu helfen. Mary Jane Watson, Peter Parkers Ehefrau (die ich nicht vorstellen muss) ist schwanger und überrascht ihm mit der Nachricht. Tante May befindet sich immer noch im Koma, was Peter große Sorgen bereitet. Als Dr. Octopus ihm mit einer weiteren Injektion des Serums helfen will, bleibt Peters Herzen für eine Zeit stehen. Währenddessen erlebt er eine Art außerkörperlichen Traum, in welchem er auf mehrere verstorbene Menschen aus seinem Leben trifft. Darin sagt ihm Tante May, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist. In "Illusionen" geht es um Kaine, eine mysteriöse Figur die das Geschehen aus dem Dunklen beobachtet und selbst von einem weiteren merkwürdig gekleideten Typen namens "Scrier" beobachtet wird. Der Schakal bringt die beiden Spider-Men dazu ihm in ein kaltes Gebiet zu folgen. Dort kommen sie in sein geheimes Labor und müssen gegen weitere Klone von sich kämpfen. Der irre Wissenschaftler hat sogar Gwen Stacy, die erste Freundin von Peter Parker geklont um ihm psychisch noch mehr fertig zu machen. Der Schakal mit dem sie anfangs kämpfen, stellt sich auch als Parker-Klon heraus während der echte Schakal ein muskulöser, grünhäutiger Mann ist. Miles Warren, der Original-Schakal, hat sich wohl einen neuen Körper gebastelt. Im Großen und Ganzen geht es hier darum zu zeigen, dass sowohl Peter Parker als auch Ben Reilly von einer Person psychisch in die Irre geführt werden. Der Schakal versucht nämlich beiden zu erzählen dass sie beide Klone sind und der echte Peter irgendwo da draußen ist. Tatsächlich entsteigt einer Glashülle ein weiterer Klon Parkers, der schnell flieht und nicht aufzufinden ist.

Auf die restlichen Erzählstränge geh ich nicht ein, weil ich sonst zu sehr spoilern werde.


Fakt ist: Die Klonsaga ist noch in ihrem interessanten Stadium. Es ist ein unglaublicher Clusterfuck. Intrigen über Intrigen. Und hinter all dem steht scheinbar ein einziger Mann, der das Leben von Peter Parker zerstören möchte und sich dabei köstlich amüsiert. Miles Warren war nämlich früher in Gwen Stacy verknallt und macht für ihren Tod Spider-Man verantwortlich. Da macht es tatsächlich Sinn, dass er Rache üben will. Viel interessanter ist die Darstellung von Ben Reilly. Der Klon möchte nicht so sein wie das Original. Die Parker'sche Natur steckt aber in ihm drin. Menschen helfen, nett und höflich sein. Doch er wehrt sich innerlich dagegen, da er kein "Held" sein möchte. Es muss schlimm sein, dieselben Erinnerungen zu haben, wie jemand anders - sie aber niemals wirklich erlebt zu haben. Interessant finde ich auch, dass jede der vier Spider-Man Serien von verschiedenen Autoren gestaltet wurde. Wenn man die verschiedenen Teile der Story in der richtigen Reihenfolge liest, wechselt der Zeichenstil immer wieder ab. Mark Bagleys Stil ist eher klassisch während der von Sal Buscema eher abstrakt wird. Dazu hat allerdings auch der Inker Bill Sienkiewich beigetragen. Sein Stil ist unverkennbar. Auch John Romita Jr. und sein Vater John Romita Sr. haben hier beigetragen. Es ist ein wirklich außergewöhnliches, hochemotionales ÜBERDING. Ich bin gespannt, wann die Saga ihren Zenit überschreiten wird. Bis dahin genieß ich es.

9/10 Pfandflaschen

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