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Samstag, 29. Oktober 2022

Film der Woche#556: HALLOWEEN HALLOWEEN HALLOWEEN HALLOWEEN 2022

Hallo und herzlich willkommen zum diesjährigen Halloween Special auf dem Blog. Der Titel ist eine Liedzeile aus "Halloween" von The Misfits. Bald habe ich tatsächlich das ganze Lied als Titel für das Halloween Special verwurstet. Jedenfalls ist das Special dieses Jahr in drei Abschnitte unterteilt: Filme für die Podcast-Folge, Sequels und neues Material. Die Podcast-Folge von "Movie Punx" ist noch nicht fertig, aber wenn sie das ist, wird sie natürlich auch verlinkt. 

Filme für die Podcast-Folge:

Pumpkinhead (1988)

Ich wusste zwar von der Existenz des Films, kannte aber persönlich nur den Song "Pumpkin Head" von der zweiten Inkarnation der Misfits. Die erste Strophe hat meines Erachtens ganz gut den Film beschrieben. 

In der Vorgeschichte, die im Jahr 1957 spielt, sehen wir wie ein Mann vor irgendjemanden flieht und bei einer Hütte die von einer Hilbilly-Familie bewohnt wird Schutz suchen will. Jedoch machen sie nicht auf, weil die Sache sie nichts angeht. Der Vater der Familie, Tom Harley, befiehlt seiner (namenlosen) Frau und seinem Sohn Ed sich zurückzuhalten. Kurze Zeit danach wird der Mann von einem Monster abgeschlachtet. In der Gegenwart des Jahres 1988: Ed Harley (Lance Henricksen) ist Witwer und alleinerziehender Vater. Er betreibt mitten im Nirgendwo einen kleinen Laden. Sein Sohn Billy spielt gerne draußen, meistens mit dem Hund Gypsy. Eine Gruppe Jugendlicher von weiter weg will sich amüsieren und fängt an mit ihren Motorrädern in der Gegend herumzufahren. Billy und Gypsy sind für eine kurze Zeit alleine, weil Ed was erledigen muss. Ein Unfall passiert, wobei Billy von einem Motorrad tödlich angefahren wird. Als Ed zurück kommt, ist er am Boden zerstört. Doch er entschließt sich, mithilfe einer weiteren Hillbilly-Familie jemanden aufzusuchen der Tote auferwecken kann.
Tatsächlich besucht er schon bald eine Hexe, die ihn auch trotz seines angebotenen Goldes nicht helfen kann, da sie keine Toten auferwecken kann. Stattdessen bietet sie ihm Rache an. So erweckt sie mithilfe von Eds Blut und einer Leiche einen Dämon zum Leben, der den Xenomorphs aus dem Alien-Franchise ziemlich ähnlich sieht. Bis auf den kürbisähnlichen Kopf. Dieser ist auf die Gruppe Jugendlicher abgerichtet und fängt nun an einen nach dem anderen zu töten. Ed kriegt das hautnah mit, denn irgendwie besteht auch eine psychische Verbindung zwischen ihm und dem Dämon.

Ich habe mir das schon etwas blutiger und äh gruseliger vorgestellt. Was ich stattdessen bekommen habe, war ein Familie der langsam die Handlung aufbaut und in der zweiten Hälfte erst richtig zur Sache kommt, ohne alle spannenden Momente zu verspielen. Die Effekte sind großartig und auch die Art und Weise wie Pumpkinhead seine Opfer dezimiert ist ungewohnt. Größtenteils wirft er sie von irgendwo ab oder zerreißt sie. Ich kann schon nachvollziehen, dass das Ding hier irgendwie kultig ist. Es ist ein guter, Mystery-Slasher der zwar irgendwie Klischees bedient aber nicht vollends zum Stereotypen-Film wird. Ganz schön cool.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Trick'r Treat (2007)

Das hier ist ein Film, der es leider nicht ins Kino geschafft hat und stattdessen erst zwei Jahre später auf DVD veröffentlicht wurde. Meines Erachtens hat er große Franchise-Energie. Also man hätte daraus mehrere unabhängige Sequels machen können, die alle verschiedenste Episoden erzählen.

Wir haben hier vier unterschiedliche Geschichten, die alle in derselben Halloween-Nacht stattfinden, an einem unbekannten Ort. Einer Kleinstadt. Zuallererst sehen wir ein Ehepaar, Emma (Leslie Bibb) und Henry (Tahmoh Penikett), die von einer Party in Verkleidung nach Hause kommen (ich glaube sie sollten Charaktere aus "Forbidden Zone" darstellen). Emma mag Halloween nicht besonders und ist drauf und dran alle Requisite abzumachen und die Kerzen in den Jack O'Lanterns auszublasen. Henry findet das alles andere als geil, begibt sich aber nach oben ins Schlafzimmer wo er auf sie wartet. Kurze Zeit später findet er ihren aufgespießten Kopf auf einer "Vogelscheuche". Daraufhin werden die drei weiteren Geschichten erzählt, die quasi parallel zueinander stattfinden. Da wäre der Schuldirektor Steven Wilkins (Dylan Baker), der einen Jungen vergiftet und seine Leiche im Garten vergräbt. Als
drittes beobachten wir mehrere Schulkinder, die ihre Mitschülerin, die inselbegabte Rhonda (Samm Todd) zu einem gruseligen Ort mitnehmen. Vor dreißig Jahren soll sich dort ein fürchterliches Unglück abgespielt haben. Ein Busfahrer sollte mehrere psychisch auffällige Kinder mit dem Bus in den Abgrund gestürzt haben. In einer weiteren Storyline haben wir es vorerst mit einer typischen "Sie ist noch Jungfrau"-Sache zu tun. Laurie (Anna Paquin) ist mit ihrer Schwester und Freundinnen als Disney-Figuren verkleidet unterwegs zu einer Party. Unterwegs reißen die anderen Typen auf, die sie mitnehmen wollen. Nur Laurie hat es sehr schwer in der Situation sich zurecht zu finden und hat nun die Aufgabe für sich einen Typen zu finden. Zu blöd dass zum selben Zeitpunkt ein Vampir in der Stadt auftaucht und nach neuen Opfern sucht. In der letzten Story haben wir es mit einem alten Mann zu tun, der Halloween hasst und in der Nacht ungebetenen Besuch bekommt. Sam (Quinn Lord) ist die Randfigur des Films. Er ist eine Art Beobachter/Geist, den es sehr verärgert, wenn jemand die Halloween-Bräuche nicht respektiert.

Boah, ich hab jetzt echt um die Handlung herum geschlängelt, damit ich ja nichts verrate. Meines Erachtens eine sehr gut gelungene Umsetzung von ironischen und ziemlich makabren Episoden, die gekonnt miteinander verwoben sind. Ich dachte eigentlich, dass es vier unterschiedliche Minifilme sein werden, die eine gemeinsame Rahmenhandlung haben. Stattdessen bekam ich etwas ein wenig kompliziertes. Nämlich vier verschiedene Handlungen die parallel erzählt werden. Der Film switcht manchmal hin und her, jedoch ohne alles zu kompliziert zu machen. Klar, irgendwo hätte man die Wendungen auch erahnen können, aber größtenteils gelingen dem Film die Überraschungen. Effektetechnisch auch erste Sahne.

9/10 Pfandflaschen
Trailer: 



Neues Material:

Galaxy of Terror (1981)

Wir befinden uns irgendwann in weit weit entfernter Zukunft. Wahrscheinlich nicht mal mehr auf dem Planeten Erde. Eine Gesellschaft bestehend aus Menschen wird von einem mysteriösen Wesen mit rot leuchtenden Kopf und ohne Gesicht namens Master angeführt. Ein Expeditionsschiff muss auf einem gruseligen Planeten eine Bruchlandung vollführen. Ein einziges Mitglied überlebt. Der Master empfängt das Notsignal und schickt eine weitere Crew zur Rettung des Raumschiffs. Die Mannschaft besteht aus mehreren Individuen, die miteinander befreundet sind und die verschiedene Funktionen erfüllt. Dieses Schiff muss zwar nicht bruchlanden, hat aber gewisse Schwierigkeiten. Als sie ankommen, dauert es nicht lange bis sie das ursprüngliche Schiff entdecken als auch den einzigen
Überlebenden. Sie werden prompt von verschiedenen Monstren angegriffen, die sie einen nach dem anderen ausschalten. Die Kreaturen haben Ähnlichkeiten mit Skorpionen, Tentakeln und anderen Gruseligkeiten. Die Crew wird nicht nur physisch dezimiert, die Monster versuchen auch ihre Psyche anzugreifen.

Die Ähnlichkeit mit Ridley Scotts "Alien" ist offensichtlich. Der Bau der Raumschiffe, die Gestaltung der Umgebung als auch die Aliens erinnern definitiv an die Designs von Hansruedi Geiger. Es ist ein "Wir allein im Weltraum gegen das Monster"-Film, nur halt von Roger Corman und nicht von Ridley Scott. Dabei geben sich zwei Horrorfilmikonen die Ehre. Robert Englund (bekannt als Freddy Krueger) in der Rolle des Ranger als auch Sid Haig (bekannt als Captain Spaulding) in der Rolle des Quuhod sind zu sehen. Man hat zuerst den Eindruck, mit einem absoluten Trash-Schinken zu tun zu haben, doch der Film entpuppt sich relativ schnell als gekonnt inszeniert und alles andere als bloßer Abklatsch von "Alien". Sicher, man setzt auf Schockelemente, schafft es aber kreative Kills einzubauen und nicht nur primitive Action zu bieten. Plot Twist garantiert. Für Fans von "Alien" und "Event Horizon". Fun Fact: für die Special Effects war der damals noch junge James Cameron (mit)verantwortlich, der seine Erfahrungen dann später in die Dreharbeiten von "Aliens" reingebracht hat.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Macabre (1980)

Debütwerk des italienischen Regisseurs Lamberto Bava. In den USA rausgebracht unter dem Namen "Frozen Terror". Ich habe mich aufgrund des Namens auf etwas komplett anderes eingestellt. Habe mir nämlich explizit "Frozen Terror" vorgenommen und dachte es wäre eine Art Zombie-Slasher der irgendwo in der Arktis spielt. Oder so.

Wir befinden uns in New Orleans. Jane Baker (Bernice Stegers) geht ihrem Ehemann fremd. Hierfür hat sie sich eine Wohnung in einem abgelegenem Haus eingerichtet. Das Haus gehört einer älteren Frau und ihrem blinden Sohn Robert. Eines Tages geschieht schreckliches. Janes Tochter Lucy (Veronica Zinny) ertränkt ihren kleinen Bruder in der Badewanne und stellt es als Unfall darf. Janes Noch-Ehemann ruft sie daraufhin an. Ihr Liebhaber Fred bietet ihr an, sie zum Ort des Geschehens zu fahren. Leider erleiden sie beide einen Unfall, bei welchem Fred auf brutalste Weise stirbt. Jane überlebt und muss ein Jahr lang in einer psychiatrischen Klinik behandelt werden. Ein Jahr später: Roberts Mutter ist verstorben und Jane hat sich von ihrem Mann getrennt. Nun zieht sie in ihre alte Zweitwohnung ein, die sich über dem Apartment von Robert befindet. Der neugierige Robert kann zwar nicht sehen, empfindet aber durchaus was für Jane. Man könnte sagen, er hätte sich verknallt. Es bricht ihm das Herz zu hören, dass Jane sich scheinbar immer noch mit Fred trifft und mit ihm Sex hat. Und das obwohl er tot ist.

Ich muss sagen, dass der Filme eine ganze Weile braucht um ordentlich an Fahrt aufzunehmen. Er langweilt mich sogar eine ganze Weile. Finde es schwierig, da irgendeine Art von Spannung wahr zu nehmen. Allerdings kriegt man es ab dem letzten Drittel hin, die Zuschauer irgendwie zu schockieren und den Film doch spannend zu gestalten. Zwar sind es Schockmomente, die einen doch sprachlos hinterlassen, allerdings nicht von der billigen Art. Im Gegensatz zu vielen modernen Horrorfilmen, die auf 10000234234e von Jumpscares setzen, dauert es hier einfach ewig lange bis wirklich was passiert. Und es lohnt sich wirklich, zu warten. Ehrlich jetzt.

7,75/10 Pfandflaschen
Trailer:




The Monster Squad (1987)

Irgenwann im Jahre 1887: Dr. Van Helsing schafft es nicht, mithilfe von einem Buch voll mit Zaubersprüchen und einen Amulett Dracula (Duncan Regehr) für immer aus der Welt zu schaffen. Hundert Jahre später: Sean (Andre Gower) und seine Freunde Horace (Brent Chalem), Eugene (Michael Faustino) und Patrick (Robby Kiger) rekrutieren den älteren Rudy (Ryan Lambert), der Horace zuvor auf dem Pausenhof verteidigt hat. Die Kids haben eine Crew gegründet, die gemeinsam begeistert ist von Horrorfilmen. Seans jüngere Schwester Phoebe (Ashley Bank) möchte unbedingt dazugehören, doch auf der Eingangstür zum Baumhaus steht "No girls". Der Zufall will es, dass direkt über der Stadt ein Flugzeug fliegt mit der "Leiche" von Dracula, die sich befreien kann und direkt runter zu einem Sumpf fliegt. Ein weiterer Zufall will es, dass Sean ein Buch geschenkt kriegt. Es ist das Tagebuch von Dr. Van Helsing, welches die Anleitung inne hat, wie man das geheimnisvolle

Amulett gegen Dracula benutzen kann. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nähe und es ist klar, dass Dracula selbst es sich zuerst schnappen will. Das Tagebuch ist leider auf Deutsch, also suchen die Crew den "Scary German Guy" (welcher eigentlich ein Shoah Überlebender ist), der es ihnen übersetzen kann. Dracula gründet aber auch eine eigene Crew. Zufälligerweise (lol) taucht ein Mann auf der behauptet ein Werwolf zu sein. Dazu entkommt auch noch eine ägyptische Mumie aus dem Museum. UND das Monster aus der schwarzen Lagune gräbt die "Leiche" von Frankensteins Monster aus dem Untiefen eines Sees aus. Jetzt heißt es: die Monster Squad gegen....die Monster Squad!!!11

Okay jetzt mal ganz ehrlich: Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Der Film ist ganz klar, absoluter Kult. Er vereint ALLES an 80er Jahre Jugend-Horror-Klischees. Eine Gruppe von Jungs vereint sich gegen einen gemeinsamen Feind. Es gibt zuckersüße Momente - Phoebe freundet sich mit dem Frankensteins Monster an, dass gar nicht so böhse ist. Gleichzeitig werden hier Leuten die Köpfe zerquetscht, Menschen im Auto verbrannt, ein kleines Kind wird "bitch"(!!!) genannt und irgendwie geht es einen Moment lang um Jungfräulichkeit. Die Protagonisten sind dabei 12 Jahre alt und man fragt sich welches Zielpublikum dieser Film überhaupt hat. Aber dann sehe ich diese Schlußszene mit unfassbar klischeehafter Abspannmusik, erinnere mich daran dass man versucht hat einen Werwolf zu sprengen und er sich wieder zusammen gesetzt hat und dann denke ich mir: Achja. Das war ein riesen Spaß. Es hat absolut kein Sinn ergeben, also noch weniger als diverse Horrorfilme eh schon. Aber meine Fresse war das lustig.

Trotzdem:
6,5/10 Pfandflaschen
Trailer:



Slither (2006):

Auch wenn es vielleicht anders erscheinen mag und weil einige von euch wissen, dass ich diesen Reihenfolge und Komplettismus-Drang habe: Ich habe diese Filme nicht in dieser Reihenfolge gesehen, wie sie geschrieben stehen. Sprich, "Slither" ist der letzte Film gewesen, den ich für dieses Review gesehen habe.


"Slither" erzählt die Geschichte eine kleinen Stadt irgendwo in den Südstaaten der USA. Auf der Erde landet ein klitzekleiner Meteorit, zufälligerweise muss das in einem Wäldchen in Stadtnähe sein. Grant Grant (Michael Rooker), reicher Unternehmer und Ehemann der Lehrerin Starla Grant (Elizabeth Banks) ist frustriert darüber, dass seine Frau nicht mit ihm bumsen möchte. Also geht er raus "for a walk" und begegnet in einer Kneipe eine Frau, mit welcher er um die Häuser zieht. Sie landen im besagten Wald, wo sie ihm Avancen macht. Er lehnt allerdings ab, weil er nicht fremdgehen will. Sekunden später entdeckt Grant ein merkwürdiges, komisches Unding was auf dem Boden liegt. Es handelt sich um einen außerirdischen parasitären, bösartigen Organismus, das mit dem Meteoriten gekommen ist. Schnell befällt es seinen Körper, greift sein Gehirn an und verändert sein Wesen. Grant geht nach Hause und erscheint am nächsten Tag seiner Frau wie verändert. Sein Hunger nach Fleisch steigt und steigt.

Der Film ist offensichtlich eine Hommage an 80er Jahre Sci-Fi-Horror wie "Night of the Creeps" (in welchem in etwa dasselbe geschieht). Ich habe hier mal versucht, nicht zu viel zu spoilern, damit ihr auch mal Spaß an dem Film haben könnt. "Slither" schafft es gleichzeitig so unfassbar eklig und witzig und irgendwie auch gruselig zu sein. Zudem spielen hier mir bekannte Gesichter mit Nathan Dillion ("Firefly"), Jenna Fischer (Pam aus "The Office") und Michael Rooker (Guardians of the Galaxy uvm.) Regie führte James Gunn (Guardians of the Galaxy, The Belko Experiment etc.) Leider konnte der Film seine Produktionskosten nicht decken. Ich kann nachvollziehen, dass nicht jeder auf diese Art von Unterhaltung steht, es ist allerdings trotzdem schade. Jedenfalls, um hier noch mal auf die Kacke zu hauen: Großartiges, ekelhaftes, vollkommen absurdes und unfassbar witziges Sci-Fi-Horror-mit-Würmern-die-in-dein-Gehirn-eindringen-Kino!!!

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:




Sequels:

Child's Play (2019)

Soooo. Könnt ihr euch an den letzten Chucky-Film erinnern? Nein? Ist auch völlig egal, denn das hier ist ein ReBoot des Chucky-Franchises, der scheinbar auch nur gedreht wurde um die Rechte  zu behalten(?). Interessanterweise ist die Chucky-Serie, die danach rauskam keine Fortsetzung des ReBoots sondern eine Fortsetzung vom letzten Film "Cult of Chucky". 

Wir befinden uns im Jahre 2019, dem Zeitalter des Smartphones. Der multinationale Konzern "Keslan" (klingt wie Tesla lel) bringt ein neues Spielzeug auf den Markt. Buddi ist eine sprechende Puppe die mit verschiedenen Geräten im Haushalt verbunden werden kann. Sie ist garantiert sicher und kann den Kindern im Alltag helfen. Das Wohl der Kinder liegt "Keslan" nämlich sehr am Herzen. Die KI ist sehr modern und lernt immer wieder neue Sachen dazu. Im Vietnam, wo die Puppen produziert werden, wird ein scheinbar "fauler" Mitarbeiter entlassen. Aus Rache schaltet er bei einer Buddi-Puppe alle Sicherheitsprotokolle aus. Karen Barclay (Aubrey Plaza) ist eine Verkäuferin aus Chicago. Zufälligerweise darf sie eine Warenrücknahme mit genau dieser Puppe tätigen. Ein Kunde ist nämlich über die Haarfarbe verärgert und sowieso wollte er eigentlich die blonde Puppe haben, die noch gar
nicht auf dem Markt ist. Wegen eines "technischen Defekts" wird der "Buddi" zurück genommen. Anschließend bringt sie ihren Vorgesetzten dazu, ihr die Puppe zu geben. Ihr Hörgeräte tragender Sohn Andy (Gabriel Bateman) könnte sich nämlich drüber freuen. Zwar gibt er zu, dass die Puppe wohl eher was für kleine Kinder ist, aber er nimmt das Geschenk an und fängt an damit Spaß zu haben. Die Puppe wird irrtümlich "Chucky" (Mark Hamill) genannt und lernt Andy immer näher kennen. Doch, wie wir wissen ist etwas an der KI verändert worden. So entwickelt die Puppe ein auf Andy bezogenes obsessives Verhalten und möchte sein Freund sein. Für immer und ewig. Und alle anderen, die dabei im weg stehen, müssen weg.

Wow. Ich war anfangs etwas skeptisch, aber ich muss ja nicht immer Recht haben. Bekannterweise können ReBoots ordentlich ins Klo gehen ooooder allerdings ein Franchise erfolgreich neu beleben. Das hier ist die perfekte Umsetzung des Chucky-Stoffs in unserem Zeitalter. Anstelle eines Voodoo-Fluchs und diesem ganzen Ding mit dem Geist des Mörders etc. etc. hat man es sich einfach gemacht. Es ist einfach ein gottverdammter Roboter, der durchdreht. Herrgott, die Firma die ihn hergestellt hat, heißt "Keslan". Von ihr stammen auch selbst fahrende Autos (das hier ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, jaja). Die Gags sind flach, aber unfassbar lustig. Die "Kills" sind ekelerregend, aber kreativ. Größtenteils. Ich finde auch, dass das hier eine gelungene Umsetzung aller möglichen Millennial-Ängste und Angewohnheiten ist. Angst davor, allein gelassen zu werden wäre nur ein Beispiel. Jedenfalls: Dieser Film ist höllisch amüsant. 

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:



Hellraiser V: Inferno (2000)

Im bereits fünften Teil der Hellraiser-Reihe haben wir es mit einem korrupten, fremdgeherischen und Drogen gebrauchenden Polizisten namens Joseph Thorne (Craig Sheffer) zu tun. Er betrügt seine Frau mit Prostituierten und stiehlt Beweismittel. Nachdem ein ehemaliger Mitschüler umgebracht wurde, wird Thorne zum Tatort gerufen und findet dort einen abgetrennten Kinderfinger. Was er von dort mitnimmt ist, zufälligerweise die ominöse Puzzlebox, mit der man nicht rumspielen soll. Was er natürlich tut und somit ein Portal zur Hölle öffnet. Schon bald tauchen zwei Cenobiten-Frauen auf, die ihn irgendwie bezirzen oder zumindest so tun als ob. Es kommt zu einer Reihe von ähnlichen Mordfällen. Alle Spuren führen in die Body-Modification-Szene, jedem Opfer wurde ein Finger entfernt und es wurde jedes Mal mit einer Peitsche gearbeitet. Laut Informanten, kann es sein dass ein gewisser Typ dahinter steckt, der sich selbst "The Engineer" nennt. Josephs Leben wird auch umgekrempelt, der Mörder bewegt sich in sein persönliches Umfeld. Der Polizist selbst weiß irgendwann nicht mehr, was Realität und was Traum ist und glaubt er würde verrückt werden.

Die Special Effects sind großartig. Die wenigen Szenen mit den Cenobiten auch. Die Story an sich ist auch ziemlich cool. Allerdings könnte sie genauso gut ohne Pinhead und die anderen Cenobiten stattfinden. Ein korrupter Cop sucht einen Mörder und dreht dabei durch. Die Cenobiten sind eher sowas wie ein Beiwerk, dass zur Narration bzw. Untermauerung der Geschehnisse dient. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Drehbuch ein ursprünglich vollkommen anderes war und man es umgeschrieben hat, damit es zum Franchise passt. Gar nicht mal so schlechter Film, nur müsste der Hauptcharakter vllt. ein wenig mehrdimensionaler sein. Fühlte mich gut unterhalten, auch wenn der Anfang etwas holprig war. Trotzdem nicht der beste, niemals der beste Hellraiser-Film.

6/10 Pfandflaschen
Trailer:




Leprechaun III (1995)

Auch bekannt als "Leprechaun 3: In Vegas". Zu Beginn des Filmes haben wir die folgende Situation: Ein Typ ohne Arm und Bein (und ohne Auge) stürzt in das Pfandleihhaus des Inders Gupta (Marcelo Tupert). Er verkauft ihn eine steinerne Statue des Leprechaus (Warwick Davis), da er unbedingt Geld für Benzin braucht. Nicht ohne die Warnung, die Halskette nicht zu entfernen, die um den Hals der Statue liegt. Gupta ignoriert die Warnung, nimmt die Kette ab, und prompt "entsteinert" sich der Leprechaun. Zuerst findet Gupta den beiliegenden Topf voller Goldmünzen, wofür er mit einem Ohrenbiss (und einen Zehenbiss) vom Leprechaun bestraft wird. Der Kobold flieht daraufhin vom Tatort und verliert dabei eine Münze. Kurze Zeit später kehrt er zurück um Gupta zu töten. Im weiteren Verlauf des Films kreuzt sich der Weg des Pfandleihers mit dem des Studenten Scott (John Gatins) der vor kurzem die Magiergehilfin Tammy (Lee Armstrong) mit dem Auto zur Arbeit mitgenommen hat. Im Casino hat der junge Mann kein Glück, geht ins Pfandhaus, findet die Leiche als auch die Münze und wünscht sich spaßeshalber großes Glück im Glücksspiel. Schnell wird er ins Casino teleportiert und räumt ab. Da er die fehlende Münze nun besitzt, bringt es den Leprechaun auf seine Spur. Der Kobold will nicht nur sein Goldstück zurück sondern sich unfassbar menschenfeindlich verhalten und alle bestrafen die im Laufe der Story die Münze für ihre Wünsche benutzen. 


Natürlich ging es nicht ohne den komischen Schuhfetisch des Leprechauns. Nicht ohne Unter-der-Gürtellinie-Humor. Explodierende Körperteile. Zersägte Menschen. Und abgebissene Zehen. "Leprechaun 3" ist wahrscheinlich noch dümmer als "Leprechaun 2". Während der zweite aber so stohdumm und unlustig war, dass er an den Kinokassen gescheitert ist, macht es dieser hier wieder wett. Man hat den Film einfach direkt auf Video veröffentlicht und so den Gorefaktor ein kleines Bisschen steigern können. Der Humor bleibt sicherlich vollkommen absurd und grunzdämlich, aber der Film macht auf eine merkwürdige Art und Weise mehr Spaß als der vorherige. Ich glaube, dass das daran liegt das man vorher noch versucht hat den Sequel zum ersten Film auf eine Art zu "connecten", nur dass es einfach nicht funktionieren wollte. Hier hat man einfach eine separate Geschichte. Es ist dann auch völlig egal, wieso das hier fortgesetzt wurde wo der Kobold am Ende doch tot ist (nein,echt). Der Film macht einfach Spaß.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:



Tremors: Shrieker Island (2020)

Alles klar, wir sind inzwischen beim SIEBTEN Teil dieser großartigen Reihe angelangt und meines Erachtens ist es ein großartiger Abschluß. Nicht nur für das Franchise sondern auch für dieses Review. 

Wir befinden uns auf einer Insel (duh). Genauer gesagt, einer von indigenen Anwohnern beheimateten Insel, die von einem reichen und berühmten Jager namens Bill (Richard Brake) genutzt wird um große "Hunting Parties" zu veranstalten für die Reichen und Schönen. Das Ziel der Jagd sind Graboiden, die allerdings genetisch verändert wurden, damit sie auf den Wänden von irgendwelchen Yuppies eine schöne Trophäe abgeben können. Dr. "Jas" Welker (Caroline Langrishe) befindet sich zusammen mit ihren Kollegen in unmittelbarer Nähe. Die Seismologin ist über unnatürliche seismische Vibrationen beunruhigt. Als sie herausfindet, dass Bill Graboiden gezüchtet hat um sie zu jagen, ist sie außer sich. Sie beauftragt ihren Kollegen Jimmy (Jon Heder) mit Hilfe der von ihrem Sohn Travis hinterlassenen Koordinaten den alten Graboiden-Jäger Burt Gummer (Michael Gross) zu finden. Tatsächlich schafft
Jimmy das, allerdings ist Burt mittlerweile ein Einsiedler der von Fischerei lebt und einen langen Bart hat. Er möchte zuerst nicht, lässt sich aber relativ schnell überzeugen mitzukommen und wieder Graboiden abzuknallen. Auf der Insel befinden sich nämlich neben den Möchtegern-Jägern auch 800 unschuldige Menschen. Was Bill und seine Crew (noch) nicht wissen: Scheinbar haben sie bei der letzten Jagd einen Graboiden erwischt, das Vieh ist allem Anschein nach tot. Allerdings befindet es sich im natürlichen Stadium der Evolution. Was entsteht aus toten Graboiden? Genau, Shrieker. Die Viecher sind genetisch verändert und werden gefährlicher als je zuvor sein.

Ich rede nicht lange drum herum: Der Film hätte niemals auch nur einen goldenen Eimer gewohnt, ist aber trotzdem große Klasse. Es ist gewohntes, abgefahrenes Creature Feature. Mit viel Ballerei, zu großen menschlichen Ego und viel viel menschlichen Fehler. Und natürlich einer Art rächender Mutter Natur. Dies das. Das Budget ist hier definitiv höher als in den letzten paar Filmen. Zumindest sehen die Shrieker und die Graboiden wesentlich mehr bad ass aus. Es ist auch der erste Tremors-Film seit längerem bei dem mir die Charaktere auch gefallen. Klar, sie sind nicht besonders ausgereift aber die Rollen sind klarer verteilt. Sprich, die Menschen sind nicht bloß Graboidenfutter. Anyway: Verdammt guter Abschluß. Hoffe es bleibt dabei und man zieht es nicht endlos in die Länge. 

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



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