Seiten

Donnerstag, 20. Oktober 2022

Album der Woche#558: Mortiis - The Smell of Rain (2001)

Es ist nicht das erste Mal, dass Mortiis hier zu Gast ist. Vor vier Jahren habe ich sein 2016er Werk "The Great Deceiver" reviewt, allerdings beinhaltete dieses Album einen wesentlich aggressiveren Sound als das 17 Jahre zuvor erschienene "The Smell of Rain". Mittlerweile ist "Mortiis" offiziell eine ganze Band. 

Damals bestand das Projekt "offiziell" aus dem ehemaligen Emperor-Bassisten Havard Ellefsen. Unterstützt wurde er natürlich durch eine größere Gruppen von Musikern, die Gitarre, Bass und Schlagzeug gespielt haben. Er selbst hat sich den Synthesizern angenommmen während Sarah Jezebel Deva, die unter anderem aus Cradle of Filth bekannt ist den Sopran Gesang übernommen hat.


Es ist außerdem das erste Album auf welchem Ellefsen selbst den Leadgesang übernommen hat. Auf dem zuvor erschienen "The Stargate" (dessen Albumcover es auch schon zum Meme geschafft hat) war die bereits erwähnte Sarah Jezebel Deva die Leadsängerin während die Musik sich irgendwo zwischen Dark Ambient und Dungeoun Synth bewegt hat. Die Alben davor kamen meines Wissens größtenteils ohne Gesang aus. Man kann die Karriere von Mortiis also grob in drei Abschnitte unterteilen. Den eher aggressiven Industrial Rock von heute, Dark Ambient/Dungeon Synth vom Anfang und nun das hier. Aber was ist das denn überhaupt? Schwer zu sagen. Ellefsen selbst behauptet, dass "The Smell of Rain" so Goth geworden ist, ohne dass das überhaupt die Absicht gewesen ist. 

Die Musik ist gleichzeitig tanzbar und mysteriös. Ellefsens Gesang ebenso mysteriös als auch wehleidig. Klingt so als würde er bestimmte Unzulänglichkeiten verdecken wollen. Was er, wie sich später herausstellt so gar nicht machen muss. Er ist ein Klasse Sänger. "Monolith" ist neben "Parasite God" mein Lieblingssong hierauf. Er erzeugt eine "Woe is Me"-Atmosphäre, die untermauert ist mit Gitarren und einem Dungeon Synth Intro. Ich würde "The Smell of Rain" als eine Mischung aber kein Mischmasch bezeichnen. Es ist ein Experiment, dass verschiedenste Einflüsse aufzeigt. Goth Rock, Darkwave, Synthpop. Und immer wieder scheint der Dungeon Synth Sound hindurch. Es ist also wie eine Art Mittelalter Techno mit Gitarren, gesungen von einem Typen im Goblin-Kostüm. Großartig.

Anspieltipps: Parasite God, Monolith, Smell The Witch
8,75/10 Pfandflaschen



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen