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Donnerstag, 8. September 2022

Album der Woche#552: Westside Gunn - Pray for Paris (2020)

Eigentlich wollte ich das Album "Good News" von Meghan Thee Stallion reviewen. Ich fand das tatsächlich relativ gut, bis auf einige Ausnahmen und wollte im Endeffekt kein weiteres Mainstreamprodukt hier rein knallen. Außerdem habe ich in meinem Leben schon genug Männer über Sex und weibliche Genitalien rappen gehört, da brauch ich das nicht auch von einer Frau zu hören.

"Pray for Paris" ist das dritte Album von Westside Gunn, rausgekommen auf einem Independent Label namens Griselda, dass er zusammen mit seinem Kollegen Benny the Butcher und Bruder Conway führt. Im Gegensatz zu vielen Rappern, die momentan im "Biz" zu hören sind, ist er allerdings schon 40. Liegt wohl daran, dass er seine Karriere zwar schon vor etlichen Jahren angefangen hat und wegen Polizei und so diese kurz unterbrechen musste.


Soundtechnisch erinnert mich das an solche Größen wie Mobb Deep und teils auch an Wu-Tang Clan. Gleichzeitig hat das Album ein modernes Feeling und irgendwie auch ein klassisches. Das aber ohne wie ein Abklatsch von 90er Jahre Rap zu klingen. Wir haben hier Jazz- und Big Band Samples, etwas R&B, Samples aus alten Filmen und solche Adlibs wie "BRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR" oder BOW "BOW BOW BOW BOW BOW BOW BOOOOM" als auch "UH!" Interessanterweise klang das Album zuerst gar nicht so "dreckig" und "grimy". Die ersten Songs wurden tatsächlich in Paris aufgenommen und wurden von der allgemeinen Atmosphäre der Stadt beeinflusst. Zuerst wollte Westside eine EP aufnehmen und als er wieder in den USA war ist ihm die Idee gekommen daraus ein Album zu machen indem er ein paar "grimy" Tracks hinzufügt.

Die Songtitel klingen absolut merkwürdig. Der beste Titel und gleichzeitig der beste Song ist meines Erachtens "Shawn vs. Flari", dass nach einem Wrestlemania-Kampf benannt ist. Zu Beginn wird "Eye for an Eye" von Mobb Deep gesamplet als auch "Rumble in the Jungle" von Fugees. Ich kann gar nicht so viel über den Inhalt der Tracks sagen, weil mir dafür die Zeit und die Expertise fehlt. Ich weiß aber zum Beispiel, dass "George Bondo" eine Anspielung auf einen Künstler ist, der in der Rapszene schon mehrere Albumcover gestaltet hat, wie beispielsweise bei Kanye West. Und das hier ist das Outro zu diesem Song. Es ist einfach ein YouTube-Video. Was ich sagen kann, ist dass es bis jetzt das beste Rap-Album dieses begonnenen Jahrzehnts ist. Und was für ein geiles Artwork (Es ist übrigens David vs. Goliath).

Anspieltipps: Shawn vs. Flari, Versace, George Bondo
9/10 Pfandflaschen


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