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Donnerstag, 21. Juli 2022

My Favorite TV-Show: TMNT im TV, Teil 2

Vor einiger Zeit war ich so nett und habe ein kleines Review über die zehn Staffeln umfassende "Teenage Mutant Ninja Turtles"-Serie geschrieben. Den Link dazu findet ihr hier. Da ich aber immer noch Turtles-Serien gucke und mittlerweile mit dem Großteil der dritten Serie fertig bin, habe ich beschlossen dass ich auch darüber schreiben werde. Here we go.

2. Ninja Turtles: The Next Mutation  (1997-1998)

Diejenigen, die in dieser Serie eine Fortsetzung des 1987er Cartoons gesehen haben, liegen falsch. Die, die es als Fortführung der TMNT-Film-Trilogie sehen auch. Wobei, ist klar, die Aufmachung ist ähnlich. Die Turtles leben in einem verlassenen U-Bahn Schacht, wie in den Filmen auch. Allerdings ist ziemlich schnell klar gestellt, dass die Serie in einem eigenen Mikrokosmos spielt. 

Um die Handlung grob zu umreißen: Es waren nicht vier Schildkröten sondern vier, die damals in die Kanalisation gelangt sind und in Kontakt mit dem "Ooze" kamen. Die fünfte Schildkröte war weiblich und wurde weiter in die Kanalisation getrieben, weil Splinter sie nicht retten konnte. So gelangte sie
nach Chinatown wo sie von einem Meister der Shinobi-Kampfkunst gefunden und schließlich auf den Namen Venus getauft wurde. Daraufhin nahm er sie mit in seine Heimatstadt Shanghai und brachte ihr die chinesische Kampfkunst der Shinobi bei. Nun ist viel Zeit vergangen und New York bzw. unsere Dimension wird von einem neuen Feind bedroht: Der Dragon Lord (was soll das etzadla), ein humanoider Dracher, der eine ganze Armee von humanoiden Drachen befiehlt und aus einer anderen Dimension kommt. Venus' Ziehvater schickt sie nun nach New York um den anderen vier Schildkröten Donatello, Michelangelo, Leonardo und Raphael als auch ihren Meister Splinter zu helfen. Ansonsten haben wir hier ebenfalls sehr illustre Gegner. Eine Gangster-Truppe mit einem sprechenden Gorilla an der Spitze. Irgendwelche Vampir-Kinder. Ein geistig Verwitter Jäger, ähnlich wie "Rat King". Und selbstverständlich Shredder, wobei er viel zu kurz kommt. Die Foot Gang ist allerdings zu sehen.

Das ist wohl die unbeliebteste TMNT-Serie überhaupt. Viele schieben die Schuld den Character von Venus in die Schuhe. Ich bin der Meinung, dass sie nicht die einzige ist die schuldig ist. Meines Erachtens kann man ruhig einen neuen Character hinzufügen, allerdings muss dieser gut eingearbeitet sein - und hier wirkt die Entstehungsgeschichte wie ein billiges Retcon. Sprich nachträgliches Verändern der Vergangenheit. Venus an sich fand ich jetzt nicht wirklich nervig, aber auch nicht besonders herausragend. Die Serie hat viel viel mehr Mankos. Die vier Schildkröten sind nämlich nicht miteinander verwandt, wie es sonst war. Es werden ständig dieselben Sequenzen wieder verwendet plus unfassbar unlustige Comedygeräusche. Die ganzen Storylines sind unfassbar cringy und unlustig. Zudem kommt noch dass das eigentliche Ende nicht in dieser Serie stattfindet sondern in einer der Folgen von "Power Rangers In Space", sprich einem Crossover. Wenn man also kein Power Rangers Fan ist, wird man gezwungen sein, sich das anzugucken. Es ist halt typische Saban-Produktion. Möglichst günstig, mit Wiedererkennungswert und viel Wiederholungen. Es ist einfach furchtbar furchtbar schlecht. Außerdem: Die einzige Staffel war noch nicht mal zu Ende, als eine Clip-Show-Folge kam. Also eine, in der die Charaktere über vergangene Ereignisse sinnieren. Sozusagen ein Best-Of. Dabei hat man einfach Aufnahmen aus früheren Folgen verwendet. Recycling at its worst.




3. Teenage Mutant Ninja Turtles (2003-2009)

Jetzt sieht es wesentlich besser aus. Diesmal produziert von Mirage Studios und 4Kids Entertainment. Beim ersteren handelt es sich die Stammfirma, die von Kevin Eastman und Peter Laird gegründet wurde. Sprich, hier liegt alles in den Händen, die die Turtles auch erschaffen haben.


Wir befinden uns wieder in Manhattan. Die vier mutierten Teenager-Schildkröten Michelangelo, Donatello, Leonardo und Raphael sind selbstverständlich wieder die Hauptprotagonisten. Natürlich ist die mutierte Ratte Shredder ihr Ziehvater. Diesmal hält sich die Serie, im Gegensatz zu ihrem Zeichentrickvorgänger von 1987, viel mehr an die Comics. So ist Splinter tatsächlich eine Ratte gewesen, die durch den Kontakt mit Ooze zu einer humanoiden Form wurde. Kein Mensch, der sich in eine riesige Ratte verwandelt hat. Shredder ist selbstverständlich auch als Antagonist zu sehen. Allerdings ist er eine wesentlich ernstere Gefahr als sein 1987er Counterpart. Damals hatte die Figur eher komödiantischen Charakter. Hier ist es ein machthungriger Despot, der die Turtles unbedingt vernichten will. In Anlehnung an die ersten Ausgaben der TMNT-Comicreihe kriegen wir es auch mit den Utrom zu tun. Einer außerirdischen Rasse, die seit Jahrhunderten auf der Erde gestrandet ist. Es stellt sich heraus, dass Shredder in Wirklichkeit ein bösartiger Utrom ist, der einst aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Baxter Stockman hat natürlich auch mehrere Auftritte, allerdings nicht als verrückter Wissenschaftler der sich in eine Fliege verwandelt hat, sondern als manischer Professor, der nach und nach seinen gesamten Körper verliert. Wir haben Gegner aus allen möglichen Kategorien. Mutanten, Wissenschaftler, Gangster, Magier und Wesen aus längst vergangenen Zeiten die unter der Erde leben. 

TMNT 2003 ist unfassbar spannend, höllisch gut animiert und definitiv nicht langweilig. Der Nachteil bei TMNT 1987 war eindeutig, dass man sich zu sehr drauf konzentriert hat möglichst viele Folgen zu produzieren, die möglichst viel Actionfiguren verkauft haben. Hier geht es tatsächlich auch um den Inhalt. Anstelle von unzähligen Monster-of-the-Week-Episoden haben wir verschiedene Mehrteiler die eine zusammenhängende Story erzählen. Generell gibt es hier nur zusammenhängende Stories, bis auf paar Ausnahmen. Eine der schönsten Ausnahmen ist die Tribut-Folge, die Comic-Legende Jack Kirby gewidmet war. Meines Erachtens ist diese Serie das Zeugnis darüber was passiert wenn man das Werk wieder in die Hände der Schöpfer übergibt, die auch wissen was sie damit anstellen sollen. Selbst die Turtles sind keine Abziehbilder von sich selbst, sondern es wird noch besser deutlich gemacht dass es vier unterschiedliche Charaktere sind. Ich bin unfassbar begeistert. Man sagt zwar, dass die fünfte Staffel, die letzte gute ist aber ich lasse mich überraschen. Diese steht nämlich als nächstes an.




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