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Dienstag, 10. Mai 2022

Comic Book Review#531: 100 Bullets#6-14 (2001)

Die "100 Bullets"-Saga geht weiter. Diesmal haben wir es nicht nur mit zwei sondern fünf verschiedenen Erzählsträngen zu tun die in insgesamt neun Ausgaben der Reihe präsentiert werden. Ich habe die Ausgabe#6 übrigens schon mal hier reviewt.


In der ersten Story geht es um einen Glücksspieler namens Chucky, der vor kurzem eine siebenjährige Haftstrafe abgesessen hat. Er ist absolut spielsüchtig und kann keine Gelegenheit auslassen die Würfel zu werfen. Jedesmal hat er ernormes Glück und zieht seine Gegenspieler ab. Seine "Freundin" Shantaye steht ihm stets zur Seite und zieht ihm sogar zu Beginn der Geschichte aus dem Dreck. Eines Tages erfährt er, dass sein Buchmacher seine Schulden "verkauft" hat. Er steht somit nicht mehr in seiner Schuld sondern jemand anderem. Ein langjähriger Freund von ihm, namens Pony hat seinen "Marker" übernommen, damit Chucky es aus dem Glücksspiel rausschafft. Dummerweise kann Chucky nicht die Finger von lassen - bei einem Straßenglücksspiel gerät die Situation außer Kontrolle und er verärgert ein paar Spieler. Zum Glück taucht Agent Graves auf, der ihm indirekt einen Hinweis darauf gibt dass er sieben Jahre völlig zu Unrecht im Knast gesessen ist. 

Die darauffolgende Story erzählt uns darüber wie Agent Graves sich mit einem scheinbaren Mafioso/Gangster namens Brother Lono trifft und ihm einen Koffer voller Geld übergibt. Gegen Ende der Story wird uns ein weiterer Typ im Anzug vorgestellt: Mr. Shepherd. Man weiß zu dem Zeitpunkt noch nicht, wer er ist und was er darstellen soll. Cole Burns, der Held der nächsten zwei Ausgabe ist eins ganz sicher: ein Eiscreme-Verkäufer. Eines Tages taucht Agent Graves an seinem Wagen auf und übergibt ihm den Koffer mit 100 Kugeln und einer Waffe. Darin sind auch Beweise dafür, dass ein Typ namens Goldy seine Oma umgebracht hat. Sie ist vor Jahren in einem Brand verstorben, dass in einem Altenheim gelegt wurde. Er soll das nächste Ziel von ihm sein. Als Cole sich das nächste Mal mit Goldy trifft - wegen "Geschäften" - erzählt er ihm von Graves. Es stellt sich heraus, dass Goldy tatsächlich das Altenheim abgebrannt hat, weil das ihm gehörende Gebäude ihm zu wenig Proft beschert hat. Seine Großeltern starben dabei ebenfalls. Während des Gespräch wird ein geknebelter Musiker gefoltert, der Goldy Geld schuldet. Kurz nachdem man ihm den Knebel abnimmt spricht er ein Codewort aus, dass etwas in Cole auslöst. Plötzlich greift er wissentlich zur Waffe und erledigt die Gangster.

Lilly ist Kellnerin in einem schäbigen Diner. Als sie eines Tages zur Arbeit kommt, taucht Agent Graves auf. Es geht um ihre Tochter, die seit Jahren verschwunden ist. Er erzählt ihr, dass sie in zwielichtige Kreise geraten ist und an einen Mann, der sie geschlagen und ausgenutzt hat. Sie hat angefangen sich zu prostituieren und Drogen zu nehmen. Mittlerweile ist sie tot, doch Graves weiß wer der Täter gewesen ist. Die Beweise befinden sich im Koffer, samt der Munition und Waffe. Lilly weiß direkt, was sie zu tun hat.

Zum Schluß haben wir es mit Mr. Branch zu tun, der in Paris wohnt. Er trifft auf Dizzy Cordova, die noch aus dem ersten Band bekannt sein dürfte. Die beiden "Agenten" Graves und Shepherd haben sie zusammengebracht bzw. ein Treffen arrangiert weil sie etwas gemeinsam haben. Und zwar wurde ihnen vor einiger Zeit die Gelegenheit gegeben sich an ihren Peinigern zu rächen und das straffrei. Nur hatte Branch einfach zu viel Neugier gehabt und wollte unbedingt rausfinden, was für eine Organisation hinter Graves steckt. Es wird noch nicht weit und breit erklärt, wer genau das ist aber wir wissen jetzt schon:

Alles hängt zusammen und hat miteinander zu tun. Die ganzen Geschichten und die Protagonisten auch. Doch was für einen Nutzen hat diese geheime Organisation und ihre Agenten davon, Leuten straffrei Mordwaffen auszuhändigen? Ist das eine Art soziales Experiment? Wollen sie Chaos in der Welt entfachen. I don't know. Es ist ein interessanter Gedanke. Was wäre wenn ich meinen Peiniger ohne dafür selbst in Handschellen gelegt zu werden, bestrafen könnte? Was wäre wenn ich die Leute die mir Unrecht angetan haben, einfach erschießen könnte ohne dass dafür in den Knast muss? Würde ich das tun oder nicht? Ich glaube nicht, dass alleine dieser Gedanke sich über 100 Ausgaben halten kann. Viel interessanter wird der Aspekt der Geheimorganisation. Ich denke mal, das wird sich noch zeigen. Bis jetzt finde ichs erstens super spannend und großartig gezeichnet. Risso und Azzarello gehören mittlerweile zu meinen Top-Autoren/Zeichnern.

9/10 Pfandflaschen


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