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Samstag, 26. März 2022

So isses, Musik!#142

Fürs erste: Es tut mir Leid, dass diese Rubrik wieder mal so kurz ausfällt. Der Blog braucht mal wieder Urlaub und wird ihn auch kriegen. In fünf Tagen. Darum, hier das wichtigste.

THE ULTIMATE BEAVIS AND BUTT-HEAD EXPERIENCE, SEASON SIX
  



Link wie immer im Titel.

Was läuft sonst so? 

Aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine als auch in Russland fühlte ich mich an (post)-sowjetische Punk-Songs erinnert. Unter anderem "Vse Idet Po Planu" von Grazhdanskaya Oborona.


Und selbstverständlich auch "Na Zare" von Alyans:


Zeitgenössische russische Künstlerinnen äußern sich gegen den Krieg. Wie zum Beispiel Zemfira.




M:

Da ich sowohl meinen MP3-Player als auch die Musik auf meinem Laptop in alphabetischer Reihenfolge durchhöre - wobei bei ersteren ist es komplizierter lol - bin ich nun bei M gelandet.

Das heißt für mich auf mehrere Arten zurück in die Vergangenheit. Psychobilly-Urgesteine Mad Sin. NYHC-Koryphäen Madball und Ska-Legenden Madness. Mad Sin haben mir tatsächlich wieder Spaß gemacht, vor allem weil ich letztens erst wieder auf einem Psychobilly-Konzert war. Bei Madball fühlte ich mich tatsächlich etwas gequält, weil mir die Alben sich zu sehr geähnelt haben. "One Step Beyond" von Madness hingegen ist einfach nur Zucker.

(Mad Sin - Walltown)

(Madball - Heaven Hell)


(Madness - One Step Beyond)

Mayhem Discography: Atavistic Black Disorder/Kommando EP (2019)

Hurra, endlich wieder Mayhem! Diese EP ist laut eigenen Angaben kein Zwischenspiel sondern eine "Brücke" zwischen dem letzten (wirklich sehr gelungenem) Album "Daemon" und einer neuen Veröffentlichung. Zur Hälfte haben wir hier Songs die nicht auf "Daemon" zu finden waren bzw. aus denselben Sessions entsprungen sind: "Vocas Ab Alta", "Black Glass Communion" und "Everlasting Dying Flame". Alle drei in typischer Attila-Csihar-Manier eingesungen und in Mayhem-typischer Art

eingespielt. Dampfwalze. Norwegischer Black Metal. Die wirklich Überraschung erfolgt mit den darauffolgenden Coversongs: "In Defense Of Our Future" von Discharge, das wirklich wie Arsch auf Eimer passt. Attila könnte in einer D-Beat-Band singen. "Hellnation" von Dead Kennedys mit ehemaligen Mayhem-Sänger Maniac. Passt auch. Er hört sich beinahe an wie Jello Biafra. Holy shit. Dann überraschen sie mich noch mal. "Only Death" von Rudimentary Peni. Hier singt ein weiterer Ex-Mayhemer: Messiah. Ist fast so als hätten sie sich alle wegen alten Zeiten zusammengetan. Und am Ende kommt eine weitere Überraschung: "Kommando" von Ramones. Ich hätte in meinem Leben niemals gedacht, dass Mayhem Ramones covern würden. Was zur verdammten Hölle. Aber es passt auch. Absolut. 

Was für eine verdammt gute, wenn auch kurzweilige EP. Herrlich!

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Kommando, Hellnation, Vocas Ab Alta




Mr. Bungle Discography: The Raging Wrath Of The Easter Bunny (2020)

Eigentlich ist "The Raging Wrath Of The Easter Bunny" kein richtiges Album. Also irgendwie schon. Ursprünglich war es das allerallererste Demo von Mr. Bungle aus dem Jahr 1986. Vor zwei Jahren

beshloss man es neu aufzunehmen, unter anderem weil man von der ursprünglichen Qualität nicht mehr überzeugt war. Es ist das erste Album seit 1999. Und gleichzeitig eins mit zwei neuen Mitgliedern: Dave Lombardo (war unter anderem bei Slayer und Fantomas) und Scott Ian (u.a. Anthrax und S.O.D.). Scott Ian ist ein gutes Stichwort. Bzw. Thrash Metal. Bzw. Crossover Thrash. Wer hier irgendwelche experimentellen Experimente wie Dark Ambient gemischt mit Polka und Ska und Metal und Turntable-Scratches sucht, der wird absolut nicht fündig. Stattdessen haben wir hier lupenreinen Crossover Thrash mit vollkommen absurden Texten. Mein Favorit ist hierbei "Hypocrites", dass um die ursprüngliche Länge gekürzt wurde und mit einem Cover von S.O.D. aufgefüllt wurde. Genauer gesagt "Speak English Or Die", dass hier zu "Habla Espanol O Muerte" wurde. "Loss Of Words" ist außerdem ein Corrosion Of Conformity Cover. 

Mike Patton ist in Form wie noch nie. Sein Vocal Range ist hier nicht so breitgefächert wie in seinen anderen Projekten aber für Crossover Thrash reicht das auf jeden Fall. Es ist witzig, nicht unbedingt superkrassinnovativ aber auf jeden Fall amüsant. Es ist ein verdammt gutes Crossover Thrash Album, was NeoThrash-Gruppen so auf jeden Fall nicht bringen würden.

Anspieltipps: Hypocrites/Habla Espanol O Muerte, Eracist
9/10 Pfandflaschen

Und weil zwei Meinungen besser sind als eine, hier kommt die von Philipp: 

"Schon mal im Voraus: Ein richtiger Diskografie-Eintrag ist dieses Album natürlich nicht. Aber naja, Mr. Bungle ist schon eine ziemlich ungewöhnliche Band und ungewöhnliche Bands erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.
Ich habe übrigens eine Theorie, was dieses Album mit dem Osterhasen zu tun hat. Easter Bunny und Mr. Bungle klingen tatsächlich ziemlich ähnlich und ich kann mir gut vorstellen, dass es in den Anfangstagen der Band ein Insider war, dass die Band „Easter Bunny“ genannt wurde. Warum dann nicht sein erstes Demo unter diesem Namen rausbringen? Der Bruch von „wütendem Zorn“ (schlecht übersetzt) und dem Osterhäschen ist ja auch ziemlich absurd und Absurdität ist ja eins der Markenzeichen von Mr. Bungle.
„The Raging Wrath Of The Easter Bunny“ klingt komplett anders als jedes andere Album der Band, das hier ist kein wilder Mix aus Free Jazz, Funk, Polka, leckmichdoch, es ist recht klassischer Crossover Thrash (Marke Anthrax, SOD, Slayer oder Nuclear Assault) mit Death Metal-Einflüssen und bescheuerten Texten (sehr oft irgendwelche Profanitäten, Buzzwords sind zum Beispiel Anus, Death und Punishment, meddl.), aber wieso sollte die 17jährigen Patton, Dunn und Spruance auch als High School Kids einen anderen Humor gehabt haben?
Da man mit der Qualität des Ursprungsdemos nicht mehr zufrieden war, hat man sich mit Scott Ian von Anthrax/S.O.D. und Dave Lombardo von Slayer (der mit Patton bekannterweise mit Fantomas und Dead Cross noch an zwei weiteren Bandprojekten beteiligt ist) zwei Jugendhelden und mittlerweile gute Kumpels eingeladen und das steht der Platte wirklich gut zu Gesicht, Scotts Rhythmusgitarre drückt dem ganzen seinen ziemlich unverkennbaren Stempel auf und das Drumming ist wirklich virtuos. Dass Dunn und Spruance nach mehreren absolut wilden Genrewechseln und Experimenten wirklich noch Thrash Metal spielen können ohne einzuschlafen oder zumindest nach 20 Sekunden gelangweilt ihre Instrumente fallen zu lassen, überrascht mich etwas mehr.
Naja auf jeden Fall hat die Behandlung, die der Platte verpasst wurde, dem ganzen wirklich gut getan. Es kommt einem zwar weniger wie Mr. Bungle vor, bleibt aber dem Prinzip treu, dass Mr. Bungle halt eben ist, worauf auch immer Patton, Dunn und Spruance gerade Bock haben.
Und das ist nach wie vor großartig.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Anarchy Up Your Anus, Bungle Grind, Eracist"




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