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Mittwoch, 8. Mai 2019

Album der Woche#392: Mudvayne - L.D.50 (2000)

Hallo und herzlich willkommen im neuen Themenmonat. Nach den 90er Jahre kommen natürlich die 2000er Jahre. Das heißt für mich und für euch: Einiges an Nu Metal, MySpace-Musik und äh wir werden sehen was noch so kommt.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als ich das erste Mal von Mudvayne gelesen hab. Es war in einer Ausgabe der polnischen BRAVO, genauer gesagt in "Czad Magazyn". Das war eine Rubrik die Metal und Alternativer Rockmusik gewidmet war. Man bezeichnete dort dieses Album hier als "total irre" und überhaupt "die sind geschminkt und so, der eine sieht aus wie der Joker der andere ist gestreift das ist total krass". Das mag sein, dass das hier nicht das wörtliche Zitat ist. Ähem. Später habe ich dann auf MTV2 das Musikvideo zu "Dig" gesehen und war ziemlich verstört. Ich habe lange Zeit mich gar nicht mit der Band beschäftigt. Vor ein paar Monaten wurde ich Mitglied der Facebook-Gruppe "Nu Metal Shitposting - Family Values Reunion Tour". Dort kam ich dann mit dem "BRR BRR DENG"-Meme in Berührung. Und seitdem bin ich irgendwie Fan. Gemeint ist damit das Intro zu "Dig" bzw. der Klang vom Bassisten Ryan Martinie. Ich bin mittlerweile auch gar nicht mal schlecht darin, eigene BRR-BRR-DENG-Memes zu kreieren.



Jedenfalls hatten Mudvayne glaube ich, das schwere Los das Image einer "weiteren Nu Metal Band in Masken" zu haben. Ich mein, Shawn Crahan von Slipknot hat dieses Album sogar produziert. Tatsächlich geht deren musikalisches Schaffen aber definitiv über Nu Metal hinaus. Mudvayne sind sehr progressiv. Ihr Horizont geht definitiv weit über Angry-White-Boy-Lyrics hinaus. Sie orientierten sich an der Biographie vom Mörder Ed Gein, dem Film "2001: Odyssee im Weltraum", Bands wie Emperor, Porcupine Tree, King Crimson als auch Alice In Chains. Das Album ist gewürzt mit großartigen Interludes, die teilweise den Philosophen Terence McKenna samplen. Und Leute, dieser Bass. DIESER BASS. Er ist nicht bloß in diesem einen Song präsent sondern so ziemlich überall. Man kann scheinbar eine ganze Band damit vorwärts bewegen. Stilistisch erinnert mich das ganze weniger an klassischen Nu Metal sondern viel eher an Math Rock, also an Musikstücke die von ihrer Struktur her stark an mathematische Formeln erinnert. Einzig Chad Grays Gesang erinnert mich noch etwas an typischen Nu Gesang. Ansonsten fühl ich mich ziemlich nostalgisiert und gleichzeitg freue ich mich eine "neue" Band für mich gefunden zu haben.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Dig, Death Blooms, Prod, Pharmaecopia

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