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Sonntag, 30. Dezember 2012

Geschichten, die keiner mag#18: Stricher und die Arbeitswelt, Teil III

Soso, diese Rubrik wird also symbolisch 18! Naja, wir wollen jetzt nicht lange fackeln, ergo weiter gehts mit den dritten Teil von "Stricher und die Arbeitswelt".

Wir haben aufgehört als ich in einen kleinen würzburger Café gearbeitet hab. Nun, irgendwann wurde der Schichtenplan massivst geändert und ich konnte als Schüler nicht mehr optimal mitarbeiten... ergo wurde ich zu meinen entlasten "gefeuert". Mein Vertrag wurde schlichtweg nicht mehr weitergeführt. Okay, das Jahr fing gut an. Ich bestand die Probezeit an der FOS nicht, und ich hatte keinen Job mehr. Ich lebte fortan nur noch von Resten meiner Gehälter, die ich irgendwie aufgespart hab. Naja und das war nicht besonders viel. In den Café bekam mein sein Gehalt in zwei Teilen ausbezahlt. Mitte des Monats einen Vorschuß und Ende des Monats den Rest. Da ich am Ende nicht mehr viel verdient hab, war das insgesamt ziemlich wenig. Ich meldete mich wieder an einer FOS an und fing langsam an einen Job zu such. en. Das Geld aufm Konto wurde dabei immer weniger und weniger. Irgendwann hab ich mein Konto ziemlich überzogen. Lastschriftenverfahren wurden nicht beglichen. Beiträge von 3-4 Euro wurden mit Gebühren überzogen sodass sie um die 30 Euro teuer wurden. Insgesamt hatte ich Schulden von 175,56. Die hab ich abbezahlt und von den Moment an hatte ich so wenig Geld, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.

Aber irgendwann besorgte ich mir einen Job und das erste Gehalt deckte sogar den Minusbetrag aufm Konto ab. Aber erstmal war ich so scheißearm, weil ich 2 Monate auf meinen Gehalt warten musste. Richtig gelesen. Aber so ist das wenn man in einem Supermarkt arbeitet. Richtig gelesen. Ich beschaffte mir einen Job in einem Supermarkt. Schon wieder. Der Laden hieß wie der echte Name von Marilyn Monroe. Ergo können wir ihn an dieser Stelle Monroe nennen.

Puh. Krasse Scheiße. Eigentlich war es ganz einfach. Kassieren und Regale einräumen. Und den Laden aufräumen. Aber gottverdammt, das sollte man alles auf einmal können. Also keine drei Sachen, sondern zwei. Aber trotzdem. Meine Fresse. Ich musse kassieren. Die Mindestanzahl war 25 Produkte pro Minute nachdem man eingelernt war. Nachdem man eingelernt war sollte man 30 Produkte pro Minuten kassieren können. Das hat irgendwann auch funktioniert. Aber nicht am Anfang, nachdem man mir offensichtlich die falsche Art und Weise zu kassieren gezeigt hat. Die Kassiererinnen in Monroe lassen nämlich nichts vom Computer machen sondern rechnen alles im Kopf. Was auch ne ziemliche Leistung ist, weil alles sehr schnell gehen soll. Aber mir wurde gesagt: "Drück nach jeden Kunden immer "Pause"." Was für ein Schwachsinn, damit geht alles nämlich furchtbar furchtbar langsam. Aber egal, ich sollte ja auch gleichzeitig Sachen in die Regale einräumen. Was auch möglich ist. Es sei denn es ist n Haufen Kunden da und es wird nicht weniger. Da kannst du nicht ständig rumrennen und sachen einräumen. Aber dafür gabs absolut kein Verständnis. Was noch total bekloppt war: Der Laden befindet sich am Arsch von Würzburg. In einem anderen Gebäude, mit anderen Läden drin. Während andere Läden Samstags weit vor 20 Uhr geschlossen haben, waren ich und meine Kollegen die einzigen Idioten die bis 8 Uhr Abends rumgesessen haben und sich am Ende nur gelangweilt haben. Die seltsamen Gespräche werde ich auch nicht missen.

"Ey, einmal ne. Da war ich vier Tage wach und dann war ich hier und voll auf Amphe ne, und dann hab ich 2 Stunden für eine einzige Milchpalette gebraucht. Ich war so druff. Aber erzähls niemanden". Naja Pech. Meine Fresse. Aber eigentlich waren die Mitarbeiterinnen nett. Und die zwei Chefs auch.(der erste wurde aus unerklärlichen Gründen gefeuert). Und gottverdammt bin ich froh, dass ich gefeuert wurde. Weil ich bei einem sogenannten Testkauf ein Paar Sachen im Einkaufswagen des Testkunden übersehen hab. Schlecht für die Inventur. Was solls.

Ach ja oben stand ja, dass ich Schulden hatte, sie abbezahlt hab und dadurch auch Scheiße arm wurde. Eine perfekte Lösung für eine solche Situation ist das Teilnehmen an Experimenten. durch eine würzburger homepage bin ich immer wieder auf Versuchstermine gestoßen. Und es hat sich immer wieder gelohnt. Auf jeden Fall. scheißegal ob man mir den kopf mit einer speziellen kontaktpaste eingecremt hat, irgendwelche kontaktdrähte drangemacht um meine hirnströme zu messen. oder eine brennend heiße kassette an mein arm dran gemacht hat um den hitzeschmerz zu untersuchen. oder mich vor einen computer gesetzt hat, irgendwelche tasten drücken ließ und meine reaktionszeit getestet hat... fuck yeah, das macht tatsächlich spaß :D mittlerweile hab ich immer noch keine Arbeit. es ist ziemlich anstrengend sowohl schule als auch n job unter einen hut zu bringen. ich hoffe, dass die kindergeldbeantragung diesmal wieder klappt. ich habs satt den Überlebenskünstler zu spielen, ohne Scheiß.

so, dat wars!

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