Dienstag, 31. Juli 2012

Geschichten, die keiner mag#13: Stricher und das Politikmonstrum, Teil II

So, weiter gehts mit dem zweiten Teil.

Wir haben bei der Anti-Spe-Aktion aufgehört und warum ich doch nichts mit dieser Bewegung anfangen konnte.

Nun ich sag jetzt mal warum. Ich lebe seit 2007 fleischfrei, seit ungefähr 2  Jahren nun auch vegan. Dies tue ich, weil ich a) die tatsache mir tote körper in die Fresse zu schieben nicht ausstehen kann, b) die tatsache, wie die körper zum verzehr zubereitet werden, ebenso und c) weil es verdammt noch mal ungesund ist und d) es ist in meinen augen schlicht und einfach mord. Ja, ich war auch hin und wieder eine Moralapostel und hab versucht leuten beizubringen warum Fleisch essen scheiße ist, auf die falsche art und weise. Irgendwann hab ich eingesehen, dass es so nichts bringt. Das es viel mehr bringt, wenn man leuten die verschiedenartigkeit der veganen küche zeigt, wenn man ihnen vorführt was in den schlachthäusern und was mit milchkühen passiert. Anstelle von gleichstellung von fleischessern mit nazis, gleichstellung von tierschlachtung und holocaust(weil es verdammt nochmal zwei verschiedene dinge sind) und von der gleichsetzung von mensch und tier. Richtig gelesen. Was mich an dieser Bewegung angepisst hat, war die stete gleichsetzung von vierbeinern und menschen. Ich mein, ja - tiere haben gefühle, vllt. auch irgendwo irgendsowas wie gedanken. Ein Gorilla oder eine Katze können genauso arschlöcher sein, wie menschen auch. Aber es sind trotzdem andere Wesen, die eben anders sind. Man braucht sie nur in ihrer Art zu respektieren und keinen Leid zuzufügen. Aber nicht zu vermenschlichen. Eine Katze kann man übrigens immer noch nicht vegan ernähren. Außerdem gibts da diesen Begriff "speziesismus"(den man nicht aussprechen kann ohne sich vollzusabbern). Es ist mir klar, es gibt eine art "rassismus gegenüber den tieren", ergo sie werden in der gesellschaft als minderwertig angesehen. Das ist scheiße, und daran muss was geändert werden. Jedoch sind viele sog. antispes selber schon speziesistisch. Ergo - sie stellen tiere über den menschen, anstelle von gleichheit für mensch und tier zum fordern. also sind sie selbst "speziesistisch" bzw. einer spezies feindlich gegenüber eingestellt, nämlich den menschen. darüber könnte man jetzt ewige diskussion führen, aber darauf hab ich jetzt keinen bock.


Früher dachte ich, in meiner kindischen teenager-naivität, die "linke welt" ist eine wunderschöner ponyhof mit regenbogen und schnaps. doch ich stellte fest, dass es viel viel anders ist. Ich war erstaunt, als ich aus meiner damaligen 15-jährigen unpolitischen utopie erwacht bin und festgestellt hab, dass Kommunismus nicht immer gleich UdSSR oder China heißt. Ich hab in letzten Jahren immer wieder überlegt, wie ich zu der Sache stehen soll. Und hab für mich beschlossen, dass ich einfach für eine befreite Gesellschaft bin, egal ob sie nun am Ende kommunistisch oder anarchistisch ist.
Was mich noch erstaunt hat, war die vielfältigkeit der linken an sich. Es gab da übelst viele strömungen. Fangen wir an, mal alles aufzuzählen: Anarchisten, Anarchosyndikalisten, Anarchokommunisten, Anarcho-Primitivisten, Maoisten, Trotzkisten, Marxistische Leninisten, Stalinisten, Sozialisten, sozialdemokraten, anarcho-sozialisten, irgendwelche beknackten querfront idioten(die es auch in der linken gibt), antiimperialisten und anti-deutsche.
 Da krieg ich erstmal kopfschmerzen. Ich hab in meinen Leben verdammt viel grundsatzdiskussionen, diskussionen über gewalt, über den nahost-konflikt, über nazis, etc. pp mitgekriegt. und ich hab festgestellt: entweder haben die leute keine ahnung, oder sie haben ahnung und fühlen sich deshalb übelst über den anderen überlegen und behandeln einen wie kacke. oder sie sind so angepisst von der einstellung des anderen, dass sie sich spalten und distanzieren und spalten und nochmal distanzieren. ich mein, ich versteh das bei diesen unsäglichen antid-antiimpg-szenekonflikt, da sind die meinungen grundsätzlich verschieden. aber was ist das problem daran jemanden seine meinung zu akzeptieren, solange sie nicht komplett menschenverachtend ist?

und jetzt wären wir auch beim nahostkonflikt und der ganzen scheiße. meine fresse, das thema bereitet mir solche kopfschmerzen. ich hab nie eine krasse stellung dazu bezogen, deshalb wird es jetzt zeit. mich pisst das an, absolut.
erst diese ganzen linken idioten mit "mimimimi, israel schießt raketen, die wollen die palästinensis ausrotten, genau dasselbe wie die nazis damals" und dann diese anderen idioten mit "verpiss dich du moslemlover, shabbat shalom, amerika so hilf uns doch." da merk ich dass der satz "politik ist wie ein kreis, wenn du zu weit links bist, kommst du rechts wieder raus" echt stimmt. zumindest in dem fall: die ganzen antiimps mit ihren krassen israel-hass, der einstellung dass banker gelyncht werden sollen, weil sie schuld an der krise sind, die können sich teilweise echt gerne zu den autonomen nationalisten dazu stellen. und die anderen: die mit ihren latenten islam-hass, ihren peinlichen ersatz-nationalismus(für deutschland geht ja nicht, also feiert man israelischen sport, israelische popmusik etc. pp), ihre grenzdebile amerika liebe... ich mein, ich weiß dass "mömömö, die klauen unsere jobs, die juden, die blöden amis", dass dieser satz sowas von deutsch ist, das weiß ich. aber deshalb muss ich mich nicht ernsthaft rücksichtslos hinter amerika stellen. an der stelle kann man gleich zur csu gehen oder irgendner anderen konservativen partei.
was die lösung für den nahost-konflikt ist? ich hab keine ahnung, und es ist mir im laufe der jahre sowas von egal geworden.
tatsache ist, es ist nicht nur einer schuld. so war das schon immer. außerdem bin ich nicht so beschränkt und stelle mich explizit nur auf eine seite.
aaaber, ich habe gelernt, menschen mit ihren meinungen zu akzeptieren, egal ob sie etwas absurd sind, man kann ja immernoch über diverse sachen diskutieren. außer mit nazis, da diskutiert man nicht. immer noch nicht.


das wars. tschüß.

achja: revolution? ja, aber nicht hier und heute und vor allem nicht mit euch.


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